Nürnbergs Partnerstadt unter Beschuss
Videobotschaft: OB König dankt für die enorme Spendenbereitschaft

Ein Fakultätsgebäude der ukrainischen Uni in Charkiw brennt wegen eines russischen Raketenangriffs.  | Foto: Emergency Service Of Ukraine/PA
  • Ein Fakultätsgebäude der ukrainischen Uni in Charkiw brennt wegen eines russischen Raketenangriffs.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Oberbürgermeister Marcus König wendet sich in einer Video-Botschaft an die Nürnbergerinnen und Nürnberger. Er geht darin auf die Lage in der Ukraine ein und bedankt sich für die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Hier seine Botschaft:

„Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger,

ich bin überwältigt von der großartigen Hilfsbereitschaft aus unserer Bevölkerung für die Geflüchteten aus der Ukraine und die Menschen in der Ukraine. Privatpersonen, Vereine, Organisationen, Kirchen, Firmen und unsere Stadtverwaltung zeigen eine unglaubliche Solidarität.

Sie spenden Geld, Sie bringen Hilfsgüter, Sie bieten ehrenamtliche Unterstützung an, beispielsweise als Dolmetscherinnen und Dolmetscher, als Ärztinnen und Ärzte, Sie stellen Wohnraum zur Verfügung, nehmen Menschen in höchster Not bei sich auf oder organisieren Hilfslieferungen in die Ukraine. Sie, liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger, zeigen, was für eine offene, großherzige, solidarische und engagierte Stadtgesellschaft wir sind. Wir stehen zusammen, um anderen zu helfen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken!

Sie werden sicher die fürchterlichen Bilder aus unserer ukrainischen Partnerstadt Charkiw gesehen haben. Die stehen stellvertretend für den abscheulichen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den der russische Präsident Putin gegen die Ukraine befohlen hat.

Putin lässt Wohnviertel bombardieren, lebenswichtige Infrastrukturen zerstören, um ein Leben in der Charkiw und anderen Städten zu erschweren. Putin agiert gegen den Willen seines Volkes. Putin bringt damit nicht nur Tod und Leid über die Menschen in der Ukraine, denen er angeblich helfen will. Mit dieser brutalen Invasion bringt Putin auch unendlich viel Leid über russische Mütter und Väter, die ihre Söhne in einem sinnlosen Kampf gegen ein friedliches Land verlieren. Dafür muss er sich verantworten. Vor seinem Volk, vor einem Gericht.

Sie, liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger, setzen hoffnungsvolle Zeichen dagegen:
• Menschlichkeit gegen Herzlosigkeit
• Großmut gegen Größenwahn
• Freiheit gegen Unterdrückung

Ihr Handeln stimmt mich sehr hoffnungsvoll. Noch vor zwei, drei Wochen haben wir über die vermeintliche Spaltung unserer Gesellschaft debattiert. Corona – und die Pandemie ist noch nicht vorbei – stellt auch unsere Stadtgesellschaft auf eine harte Probe. Weit über 1100 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. Aber auch schon in der Pandemie haben viele Menschen in unserer Stadt ihre Solidarität mit denen gezeigt, die unter Corona leiden und die seit zwei Jahren alles geben im Kampf gegen die Pandemie.
Bewahren wir uns diese besondere Eigenschaft.

Bewahren wir uns diese Mitmenschlichkeit. Bewahren wir uns auch das tolerante Zusammenleben in Nürnberg. Dazu zähle ich auch die russischsprachigen Nürnbergerinnen und Nürnberger. Sie gehören zu uns, zu Nürnberg. Wir dürfen sie nicht in Sippenhaft nehmen für die Verbrechen, die Putin begeht. Wir sind gegen Putins Krieg, aber nicht gegen das russische Volk.

Zeigen wir, dass Nürnberg zu Recht die Stadt des Friedens und der Menschenrechte ist. Zeigen wir weiterhin, dass wir Menschen in Not helfen. Zeigen wir, dass wir eine offene Stadtgesellschaft sind mit über 170 Nationen, die friedlich miteinander in Nürnberg leben.“

Ab sofort: www.ukraine-hilfe.bayern.de für Hilfsangebote!
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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