Nürnberger Jugendstil-Perle
Volksbad: Bei der Sanierung wird Recycling-Beton verwendet
NÜRNBERG (pm/nf) – Das neue Volksbad soll ein echtes Bäder-Highlight in Nürnberg und weit darüber hinaus werden. Es zeige, so Bürgermeister Christian Vogel, wie sorgfältig mit so einem besonderen Denkmal umgegangen wird.
"Genau deshalb wird bei der Sanierung des Volksbads erstmals in einem städtischen Hochbauprojekt Recycling-Beton verwendet“, sagt Bürgermeister Christian Vogel, Erster Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs NürnbergBad. Dieser Meilenstein passt zum Volksbad, da dieses Gebäude bei seiner Entstehung ein deutschlandweites Leuchtturmprojekt der Betonverwendung und -bearbeitung war. Beim Recycling-Beton oder ressourcenschonenden Beton wird dessen Gesteinskörnung teilweise aus Betonabbruch hergestellt. Dadurch werden natürliche Kies- und Splittvorkommen in der Natur geschont und die Belastung von Bauschuttdeponien minimiert. Noch wird diese Art des Betons in Deutschland nur vereinzelt verwendet.
Bei der Verwendung von R-Beton ist aus statischer Sicht wichtig, dass alle Zusatzstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Aus Sicht der Nachhaltigkeit wiederum müssen die Wege zwischen Abbruchbauwerk, Aufbereitung und Wiederverwendungsbauwerk möglichst kurz sein. Die ausführende Baufirma erhält die notwendigen Lieferungen R-Beton von Solnhofer Beton aus dem Lieferwerk Nürnberg Höfen, einen Steinwurf vom Volksbad entfernt. Betonabbruch (Nürnberg Lichtenreuth), Aufbereitung und Verwendung finden demnach in Nürnberg statt.
Nachhaltigkeit hat schon bei der Entscheidung des Nürnberger Stadtrats eine Rolle gespielt, das Nürnberger Volksbad zu sanieren und als Hallenbad wieder zu eröffnen. Damit nutzt die Stadt ein bestehendes Gebäude für den Zweck, für den es gebaut wurde. Für die Schaffung dringend notwendiger Schwimmflächen braucht es deshalb keine neuen Flächen, auch werden keine Flächen neu versiegelt. Es muss nichts abgebrochen und neu aufgebaut werden; das spart sogenannte graue Energie. Zusätzlich wird ein neuer Kohlendioxid-reduzierter Zement mit einer CO2-Reduktion von bis zu 35 Prozent im Beton zum Einsatz kommen. Denn kaum jemand weiß, dass bei der Zementherstellung weltweit mehr Kohlendioxid verursacht wird als im gesamten Flugverkehr und in allen Rechenzentren der Welt zusammen.
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