Nachfrage nach Schutzräumen steigt
Bunkermuseum beendet Pause: Anfragen wegen Ukraine-Krieg!
FRANKEN/SCHWEINFURT (dpa/lby) - Angesichts des Kriegs in der Ukraine steigt anscheinend auch hierzulande bei einigen Menschen das Interesse an Bunkern und Schutzräumen - in Schweinfurt kann man sich im Deutschen Bunkermuseum darüber informieren, wie sich die Menschen früher geschützt haben. Nach zwei Jahren pandemiebedingtem Stillstand werde am Donnerstag eine symbolische Wiedereröffnung veranstaltet, teilte Nils Brennecke mit, der Eigentümer des Museums, das in einem Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg untergebracht ist.
Seit gut drei Wochen werde er quasi täglich nach seinem Bunker gefragt, sagte Brennecke. Erst hätten ihn Bekannte, Verwandte oder Freunde kontaktiert: «Wenn was ist - du hast ja einen Bunker.» Das sei erst noch eher im Scherz gewesen, «mit Smiley», erzählte Brennecke. «In der zweiten Woche war das ohne Smiley.» Und mittlerweile meldeten sich auch Fremde bei ihm. Er sei sogar schon gefragt worden, wie viel Miete er denn verlange, «wenn was passiert».
Er antworte mit Gegenfragen: «Wie stellst du dir das vor?» Es gebe in dem Hochbunker keine Heizung, keine Dusche, keine Küche, das sei einfach nur ein «Betonkoloss». Der sechs Stockwerke hohe Bunker war 1941 gebaut und im Kalten Krieg modernisiert worden. Ob er heutigen Waffen standhalten würde, wisse er nicht, sagte Brennecke, dem der Bunker gehört und der zusammen mit seiner Frau Petra das Museum betreibt.
Im Zweiten Weltkrieg habe der sogenannte «Fichtel-und-Sachs-Bunker» den Treffer einer britischen 250-Kilogramm-Bombe überstanden. 1800 Menschen hatten sich zu dem Zeitpunkt in den eigentlich nur für knapp mehr als 1000 Personen zugelassenen Bunker gedrängt.
In dem Museum werden Exponate zum Luft- und Zivilschutz im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg ausgestellt. Seit Beginn der Corona-Pandemie gab es laut Brennecke so gut wie keine Führungen. Das solle sich angesichts der Lockerungen der Maßnahmen nun ändern.
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