Nach Russland-Kritik
Cyberangriff auf EU-Parlament!
STRASSBURG (dpa/mue) - Nachdem das EU-Parlament Russland in einer Resolution als Unterstützer von Terrorismus bezeichnet hat, ist die Internetseite der Institution angegriffen worden.
«Unsere IT-Experten setzen sich dagegen zur Wehr und schützen unsere Systeme», schrieb die Präsidentin des Europaparlaments Roberta Metsola auf Twitter. Eine kremlnahe Hackergruppe habe sich zu der Attacke bekannt. Zudem wies sie darauf hin, dass das Parlament kurz vorher Russland als staatlichen Unterstützter von Terrorismus bezeichnet habe.
Wegen zahlreicher Zugriffe war die Website des Parlaments vorübergehend nur eingeschränkt nutzbar, wie der Presseverantwortliche Jaume Duch mitgeteilt hatte. Die Zugriffe stünden im Zusammenhang mit einem so genannten DDos-Angriff. Bei DDos-Attacken überrollen Angreifer die Server ihrer Opfer mit einer Flut von Datenanfragen, um diese lahmzulegen. Im Telegramkanal «We Are Killnet» (Wir sind Killnet) wurde ein Screenshot geteilt, der nahelegt, dass die Gruppe für die Attacke verantwortlich sein könnte. Unabhängig bestätigt wurde dies zunächst nicht. Die russische Hackergruppe «Killnet» ist jedoch schon öfter im Zusammenhang mit Angriffen auf westliche Behörden in Verbindung gebracht worden.
Restriktive Maßnahmen erwogen
Das EU-Parlament hatte die russlandkritische Resolution, in der auch gefordert wurde, die EU solle eine Terrorliste für Staaten wie Russland schaffen, mit großer Mehrheit verabschiedet. Konkret heißt es, dass eine Listung eines Landes als ein «dem Terrorismus Vorschub leistender Staat» restriktive Maßnahmen auslösen und Auswirkungen auf die Beziehungen der EU zu Ländern auf dieser Liste haben könnte. Welche konkreten Auswirkungen eine entsprechende Listung für Russland hätte, blieb zunächst unklar und müsste erst von den EU-Staaten entschieden werden.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.