Bundesregierung rudert zurück
Deutlich weniger Rüstungsexporte genehmigt
BERLIN (dpa/mue) - Die Bundesregierung hat im ersten Halbjahr 2021 deutlich weniger Rüstungsexporte genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus einem Bericht des Wirtschaftsministeriums hervor. Demnach wurde von Januar bis Juni die Ausfuhr von Waffen und sonstiger militärische Ausrüstung aus Deutschland für 2,3 Milliarden Euro genehmigt – das waren 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die wichtigsten Rüstungsexportzahlen für die Monate Januar bis Juni waren bereits im Juli vom Wirtschaftsministerium vorab veröffentlicht worden. Der Halbjahresbericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, geht nun noch etwas detaillierter auf die Ausfuhren der Rüstungsindustrie ein. Seit 2014 berichtet die Regierung zwei Mal im Jahr über ihre Exportgenehmigungen, um mehr Transparenz zu gewährleisten.
Besonders stark ging den Angaben zufolge der Anteil der umstrittenen Exporte an Länder außerhalb von EU und Nato zurück: Für diese so genannten Drittstaaten wurden Ausfuhrgenehmigungen für 499 Millionen Euro erteilt und somit weniger als ein Drittel der 1,74 Milliarden im ersten Halbjahr 2020. Die Exporte in diese so genannten Drittstaaten gelten wegen der Menschenrechtslage in einigen dieser Länder und der Verwicklung in Konflikte brisant.
Zwischen 2016 und 2018 waren die Exportgenehmigungen kontinuierlich gesunken, 2019 dann aber sprunghaft auf den Rekordwert von 8,015 Milliarden Euro gestiegen. Bereits 2020 sanken sie wieder auf 5,82 Milliarden Euro ab; im ersten Halbjahr 2021 setzte sich dieser Trend dann fort.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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