Weitere Forderungen der Ukraine
Geschasster Ukrainischer Botschafter will Kampfjets von Deutschland

"Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden", meint Andrij Melnyk, umstrittener Ex-Botschaft der Ukraine in Deutschland.  | Foto:  Michael Kappeler/dpa
  • "Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden", meint Andrij Melnyk, umstrittener Ex-Botschaft der Ukraine in Deutschland.
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BERLIN (dpa/nf) - Die FDP-Militärexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagiert skeptisch auf die aktuellen Forderungen der ukrainischen Regierung, nach den Leopard-Panzern nun auch moderne Kampfjets zu liefern. So ganz neu ist die Forderungen nicht: Bereits im Dezember 2022 nach der US-Zusage von Patriot-Flugabwehrsystemen forderte der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk neben Panzern auch westliche Kampfjets und Kriegsschiffe für den Abwehrkampf gegen Russland. 

«Ich sehe das nicht mit den Flugzeugen, um das direkt zu sagen», sagte Strack-Zimmermann - selbst eine vehemente Unterstützerin von Waffenlieferungen an die Ukraine - am Mittwoch im RTL/ntv-«Frühstart».

"Ein Flugzeug fällt runter"

Die Übergabe von Flugzeugen sei mit ganz anderen Herausforderungen und Risiken als die Lieferung von Panzern verbunden, machte sie deutlich. «Wenn ein Panzer unter Umständen nicht richtig bedient wird, dann bleibt er stehen. Bei einem Flugzeug fällt es runter. Und eine Luftüberlegenheit zu bekommen, ist unwahrscheinlich.»

Die Verbündeten sollten eine starke Kampfjet-Koalition auf die Beine stellen, mit US-amerikanischen F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, französischen Rafale und schwedischen Gripen-Jets, so Andrij Melnyk. Melnyk ist inzwischen stellvertretender Außenminister.

Mitte Januar hatte auch der frühere Nato-Oberbefehlshabers James Stavridis, ein ehemaliger US-Admiral, angeregt, neben Panzern auch Kampfflugzeuge zu liefern. Zum einen denke er an MiG-29-Kampfjets sowjetischer Bauart aus Polen, die die Ukrainer zu bedienen wüssten und die direkt geliefert werden könnten. Die könnten dann unterstützt werden durch F-16 von den Vereinigten Staaten.

Einige Stimmen aus der Opposition in Deutschland warnen wiederholt vor einer Eskalation: Nach den Kampfpanzern werden Flugzeuge gefordert, nach diesen dann Logistiktruppen, damit mehr Ukrainer an die Front kommen, irgendwann dann Kampftruppen. Niemand hat Deutschland angegriffen. Niemand hat einen Nato-Staat angegriffen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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