Naturschützer rufen zu Sachlichkeit auf
Gesichteter Bär soll nicht wieder ausgestopft im Museum landen!
GARMISCH-PARTENKIRCHEN (dpa/lby) - Nach der Sichtung eines Braunbären im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ruft der Bund Naturschutz (BN) zu «Sachlichkeit im Umgang mit dem Bären» auf. «Wir erwarten, dass der Bär dieses Mal wirklich willkommen geheißen wird und nicht wie bei Bruno 2006 schnell zum Politikum und abgeschossen wird», betonte der BN-Vorsitzende Richard Mergner am Mittwoch.
Der Braunbär wurde am Wochenende von einer Wildtier-Kamera erfasst, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt in Augsburg mitteilte.
Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen, Axel Doering, betonte: «Da die Alpen ein für Bären attraktiver Lebensraum sind, war damit zu rechnen, dass aus den angrenzenden Bären-Populationen auch mal wieder ein Tier nach Bayern kommt.» Angesichts des dramatischen Rückgangs bei vielen anderen Arten, «sollten wir uns freuen, dass sich wenigstens einige wenige Tierarten ausbreiten und ihr ehemaliges Verbreitungsgebiet zurückerobern».
Das letzte Mal wurde in Bayern im Frühjahr 2020 ein Braunbär gesichtet. Gleich mehrfach konnten damals im Winterhalbjahr im Gebiet zwischen Reutte im österreichischen Tirol und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen entsprechende Hinweise bestätigt werden. Ob es sich am Wochenende nun um dasselbe Tier gehandelt hat, ist noch unklar.
,,Problembär" Bruno
Sein Artgenosse Bruno sorgte vor 16 Jahren für Schlagzeilen. Er wurde als «Problembär» deutschlandweit bekannt und im Sommer 2006 abgeschossen, weil er Streifzüge bis in Ortschaften hinein machte und zahlreiche Schafe riss. Er endete ausgestopft im Museum.
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