Länger lebt man nur in einem anderen Bundesland
Lebenserwartung in Bayern leicht gesunken
- Die Frage, wie gesund Bier und Weißwürste sind, beantwortet die Statistik nicht.
- Tatsache ist: Die Lebenserwartung in Bayern ist trotz sinkender Werte höher als in fast allen anderen Ländern.
Fürth (dpa/lby) - Ernährung, Umwelteinflüsse, Stress: Die Lebenserwartung wird von vielen Faktoren beeinflusst. In Bayern sind die Voraussetzungen im bundesweiten Vergleich relativ gut. Wer im Freistaat heute geboren wird, kann als Junge mit einer Lebenserwartung von 78,9 Jahren rechnen, ein Mädchen sogar mit 83,5 Jahren. Das hat das Statistische Landesamt in Fürth auf der Grundlage neuer Zensus-Daten ermittelt.
Baden-Württemberg bundesweit vorn
Eine höhere Lebenserwartung als in Bayern haben männliche Neugeborene nur noch in Baden-Württemberg - alle anderen Bundesländer landen in der Statistik hinter dem Freistaat. Bei den weiblichen Säuglingen schieben sich die Mädchen aus Sachsen noch zwischen Baden-Württemberg und Bayern.
Wer bereits 67 Jahre alt ist, lebt dem Datenmaterial zufolge im Durchschnitt als Mann in Bayern noch 16,4 Jahre, als Frau noch 19,3 Jahre. Die Lebenserwartung ist damit gegenüber der Sterbetafel aus den Jahren 2020/2022 leicht gesunken.
Corona-Effekt
Dies bedeutet einen gegenläufigen Effekt zum gesamten Bundesgebiet - deutschlandweit ist die Lebenserwartung erstmals nach der Corona-Pandemie wieder leicht gestiegen. Corona hatte die Lebenserwartung wegen der erhöhten Zahl an Todesfällen etwas nach unten gedrückt.
Im längerfristigen Vergleich ergibt sich jedoch eine deutlich gestiegene Lebenserwartung - seit der ersten bayerischen Sterbetafel 1891/1900 sogar eine Verdoppelung. Im Vergleich mit der allgemeinen Sterbetafel 1986/1988, die auf Basis der Volkszählung 1987 berechnet worden war, hat die Lebenserwartung der Neugeborenen ebenfalls deutlich zugenommen. Damals lag die Lebenserwartung für einen neugeborenen Jungen in Bayern noch bei 72,4 Jahren und für ein neugeborenes Mädchen bei 78,7 Jahren.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist seit Beginn der Berechnungen vorhanden. Mit zunehmendem Alter nimmt diese geschlechterspezifische Differenz jedoch den Berechnungen der Statistiker zufolge ab. Nach der allgemeinen Sterbetafel 2021/2023 werden neugeborene Mädchen 4,6 Jahre älter als neugeborene Buben. Bei den 67-Jährigen beträgt die Differenz der durchschnittlich noch zu erwartenden Lebensjahre nur noch 2,9 Jahre.
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