Mittelfränkische Wirtschaft im Höhenflug
IHK-Konjunkturklima +++ Aufschwung setzt sich fort, Dynamik lässt nach +++ Fachkräfte gesucht wie nie
NÜRNBERG (pm/nf) - Die mittelfränkische Wirtschaft befindet sich weiterhin im Höhenflug, allerdings verliert das Wachstum im Herbst 2018 an Dynamik. Nach dem Rekordhoch zu Jahresbeginn 2018 und der leichten Eintrübung im Frühjahr erreicht der mittelfränkische IHK-Konjunkturklimaindex mit 129,9 Punkten wieder annähernd das Frühjahrsniveau. Die Geschäftslage erreicht fast wieder den Höchststand vom Jahresbeginn.
Zugleich ist aber der große Optimismus bei den Geschäftserwartungen einer realistischeren, gesunden Zuversicht gewichen. Die mittelfränkischen Unternehmen melden mehrheitlich eine hervorragende Auftragslage und eine sehr hohe Kapazitätsauslastung. Nun richtet sich ihr Augenmerk zunehmend auf die Begleiterscheinungen eines langjährigen Aufschwungs, die eine Fortsetzung mit unvermindertem Schwung gefährden können. Steigende Vorleistungspreise und Arbeitskosten, vor allem aber die zunehmend belastenden Engpässe auf der Suche nach Fachpersonal werden als Risiken für eine weiter dynamisch wachsende Inlandsnachfrage gesehen. „Mit Blick auf die Standortqualität fordern wir deshalb von der Wirtschaftspolitik vermehrte Anstrengungen bei der Fachkräftesicherung, außerdem eine verbesserte digitale Infrastruktur und einen Abbau bürokratischer Lasten“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius.
Derzeit bezeichnen 58 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als gut, über 35 Prozent sind zufrieden. Der aktuelle Saldo von +52 liegt um vier Punkte höher als vor einem Jahr und sogar um 22 Punkte höher als im Herbst 2013. Die seither fast kontinuierlich gestiegene Zufriedenheit spiegelt die alljährlichen Auftragszuwächse und die höhere Kapazitätsauslastung wider. 22 Prozent der mittelfränkischen Betriebe erwarten sogar weiter verbesserte Geschäfte in den kommenden Monaten, während elf Prozent mit einer Eintrübung rechnen. In den erreichten konjunkturellen Höhen wird nun aber die Luft dünner: Die Unternehmen äußern Sorgen wegen erster Überhitzungserscheinungen (z. B. steigende Preise und Arbeitskosten, Engpässe bei Lieferungen) und wegen der zunehmend schwierigen Suche nach Fachkräften.
Der regionale Arbeitsmarkt ist weitgehend leergefegt: Die Unternehmen suchen vorwiegend Arbeitskräfte mit abgeschlossener dualer Berufsausbildung oder Fachwirte und Meister, finden aber keine oder zu wenige passend qualifizierte Bewerber. Der Fachkräftemangel bleibt das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung, so 69 Prozent der befragten Unternehmer. Die drei Top-Forderungen der Betriebe: Digitale Infrastruktur verbessern, Bürokratieabbau vorantreiben und in Fachkräftesicherung intensivieren!
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