Klimaaktivisten demonstrieren gegen Automesse IAA ++ Mega-Stau provoziert
Proteste auf Autobahnen sind nicht zu tolerieren
MÜNCHEN (dpa/lby) - Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann hat die Proteste gegen die Automesse IAA Mobility an Autobahnbrücken rund um München kritisiert. Selbstverständlich seien Demonstrationen, Proteste und Meinungsäußerungen immer möglich, aber auch für sie gebe es einen Rahmen der Gesetze. Wenn andere Menschen durch die Aktionen gefährdet würden, sei dies nicht zu tolerieren, sagte der CSU-Politiker am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Die Proteste auf der Autobahn hätten eine akzeptable Grenze überschritten.
Am Dienstagmorgen hatten sich Aktivisten zum Eröffnungstag der Automesse IAA Mobility von Autobahnbrücken rund um München abgeseilt und Banner entrollt. Auf der A8 und der A96 musste die Fahrbahn zum Teil gesperrt und der Verkehr umgeleitet worden, um die Demonstranten herunterholen zu können. Auch auf der A92, der A94 und der A95 entrollten Aktivisten Transparente. Auf der A9 sorgten Aktivisten ebenfalls für einen Polizeieinsatz.
Auf einem Transparent unterhalb der Autobahnbrücke auf der A96 bei der Ausfahrt Germering-Süd stand der Schriftzug «Block IAA» (IAA blockieren). Auf Bildern ist eine Polizeistreife unterhalb der Brücke zu sehen und ein Hubschrauber, der in der Luft über der Autobahn steht. Die Automesse IAA findet in diesem Jahr erstmals mit neuem Konzept in München statt.
Die Automesse IAA findet in diesem Jahr erstmals mit neuem Konzept in München statt. Gegnerinnen und Gegner der Messe wollen deren Ablauf stören, um für eine klimagerechte Mobilitätswende zu demonstrieren. «Wir fordern autofreie Städte, einen stark ausgebauten und kostenlosen ÖPNV – vor allem auf dem Land. Und den sofortigen Baustopp aller Autobahnprojekte», heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisierte die Protestaktionen und wies die Kritik zurück. «Die IAA Mobility zeigt den Weg zur klimaneutralen Mobilität», sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. «Und wir diskutieren auch mit denen, die anderer Meinung sind. Unser Angebot zum Dialog steht. Gewalt und Nötigung lehnen wir ab.»
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.