Täter ist Arzt aus Saudi Arabien
UPDATE 3: Terroranschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg!
- Regierungschef Reiner Haseloff ist fassungslos.
- Dunkler BMW (Leihwagen mit Münchener Kennzeichen) rast um 19.04 Uhr in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg
- Zahl steigt ständig: 5 Tote und mehr als 200 Verletzte
- Täter (50) aus Saudi Arabien, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, seit 2006 in Deutschland, tätig im Krankenhaus, wohnt in Bernburg. Der Mann hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel
- Über weitere Mittäter gibt es keine Angaben - man gehe von einem Einzeltäter aus
- Für den Verdacht, es handele sich um einen sogenannten Schläfer, gibt es keine offiziellen Angaben.
UPDATE 3: 21. Dezember
- Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Die Zahl der Opfer steigt. Vieles ist noch unklar.
Magdeburg (dpa/nf) - Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. «Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt», sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Die Bilanz sei noch schrecklicher als am Abend zunächst angenommen. Der Ort des Anschlages werde «auf immer mit der Geschichte der Stadt Magdeburg in Verbindung bleiben», erklärte ein sichtlicher erschütterter Haseloff am Ort des Geschehens. Er werde als Gedenkort Eingang in die Stadtgeschichte finden.
Der Ministerpräsident sprach von einer Dimension, die sich «keiner von uns vorstellen konnte». Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war nach Magdeburg zum Ort des Geschehens gereist.
Bei dem noch am Abend festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um einen Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt. Der Mann ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-jährige Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim.
Der Mann war nach der Todesfahrt festgenommen worden. Die Polizei kennt nach eigenen Angaben noch keine Hintergründe zur Tat - geht aber von einem Einzeltäter aus. Der Mann wurde nach Angaben aus der Nacht verhört. Es würden unter anderem Durchsuchungen durchgeführt, sagte eine Sprecherin. Am Morgen sagte sie, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg.
Der 50-Jährige war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Nach Angaben von Haseloff raste der Mann mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt.
In sozialen Medien und Interviews erhob der Tatverdächtige zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb Taleb A. später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: «Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland.»
Auf seinem Social Media Kanal ziert eine Maschinenpistole das Titelbild. Die Zusammenhänge und zeitlichen Abläufe sind noch völlig unklar.
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UPDATE 2: 21. Dezember
Zweifelhafte Geschichte: Verdächtiger ist Islam-Kritiker
- Der Tatverdächtige Taleb A. stammt aus dem islamischen Königreich Saudi-Arabien. Den Islam lehne er ab. Als Ex-Muslim ließ er sich in Deutschland dauerhaft nieder.
Magdeburg (dpa/nf) - Der nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg festgenommene Mann aus Saudi-Arabien sei als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-jährige Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim.
In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen: „Deutschland jagt saudische Asylbewerberinnen innerhalb und außerhalb Deutschlands, um ihr Leben zu zerstören“ oder „Deutschland will Europa islamisieren“.
Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: «Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland.»
Durch seinen Terroranschlag starben nach Angaben von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zwei Menschen. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt.
Video stammt aus Überwachungskamera. Noch nicht verifiziert
UPDATE: 22 Uhr
Magdeburg (dpa/nf) - Mindestens zwei Menschen sind bei dem Anschlag in Magdeburg getötet worden - darunter ein Kleinkind. Mutmaßlicher Täter ein Mann aus Saudi Arabien, der eigentlich Menschen helfen soll - ein Facharzt für Psychiatrie. In diesem Fall hat er brutal mit Absicht getötet. Auf einem Markt, den besonders viele Familien besucht haben. Die Bilder einer Überwachungskamera lassen Schlimmes vermuten. Eine unfassbare Tat, die nicht in die bisherigen Muster passt - unsere Sicherheit fragiler macht und sich noch schwerer schützen lässt. Der Terroranschlag ausgelegt darauf, möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen.
Der Mann sei festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt. Nach Angaben von Regierungssprecher Matthias Schuppe handelt es sich «vermutlich um einen Anschlag». Auch Stadtsprecher Michael Reif sagte, nach erstem Stand sei es ein Anschlag.
Der festgenommene Verdächtige ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien sein und im Krankenhaus Magdeburg arbeiten. Ein unglaublicher Fall.
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Magdeburg (dpa) - Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Augenzeugen zufolge gibt es mehrere Verletzte. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe handelt es sich «vermutlich um einen Anschlag». Auch Stadtsprecher Marcel Reif sagte, nach erstem Stand sei es ein Anschlag. Der Autofahrer sei festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt.
Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden, sagte die Magdeburger Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz im Gegensatz zu Medienberichten.
Sirenen überall, Blaulicht, Feuerwehr: Es wimmele auf dem Weihnachtsmarkt von Rettungswagen und Sanitätern, sagte eine dpa-Reporterin. An einer großen Weihnachtspyramide wurden demnach Verletzte versorgt. Stadtssprecher Reif sprach von zahlreichen Verletzten und schrecklichen Bildern. Verletzte wurden noch vor Ort versorgt, etwa vor Marktbuden. Zur Versorgung der Verletzten wurden Zelte aufgebaut.
«Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ist geschlossen», teilte die Polizei mit. Der Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Rathaus in der Nähe der Elbe. In der Nähe liegt ein großes Einkaufszentrum. Auf der Plattform X waren am Abend Videos zu sehen, in denen zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen waren.
Haseloff: Das ist ein furchtbares Ereignis
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) reagierte mit Entsetzen auf das Geschehen. «Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten», sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat (SPD) auf den mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagiert. «Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger», schrieb Scholz bei der Plattform X. «Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.»
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat mit Bestürzung auf den mutmaßlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt reagiert. «Das sind sehr bedrückende Nachrichten aus Magdeburg», schrieb Merz bei X. «Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die sich vor Ort um die Verletzten kümmern.»
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.
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