Probealarm
Warntag in Bayern verlief nicht ganz störungsfrei

Eine Sirene auf dem Dach des Rathauses in Hohenschäftlarn.  | Foto: Stephan Jansen/dpa
  • Eine Sirene auf dem Dach des Rathauses in Hohenschäftlarn.
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MÜNCHEN dpa/lby) - Der Probealarm für Krisenfälle hat am Donnerstagmorgen offenbar nicht überall gleich gut funktioniert. Die digitalen Warnungen auf Mobiltelefonen verliefen weitgehend erfolgreich, aber nicht gänzlich störungsfrei, zog Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine erste Bilanz. Vereinzelt sei es zu Verzögerungen gekommen.

Die Erfahrungen vor Ort würden nun detailliert erhoben und ausgewertet, so Herrmann. «Wo sich konkrete Missstände zeigen, gehen wir diesen konsequent auch in Abstimmung mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nach.» Gleichzeitig rügte Herrmann den Bund, zu wenig in Sirenen zu investieren. Sirenen sind vielerorts in den vergangenen Jahrzehnten abgeschafft worden.

Im Rahmen eines großangelegten Warntages waren am Donnerstagmorgen gegen 11.00 Uhr in vielen Städten und Gemeinden Sirenen aufgeheult und Warnungen auf Mobiltelefonen eingegangen. Manche Menschen berichteten in den sozialen Medien, dass ihre Handys nur vibriert hätten und kein lauter Warnton erklungen sei. Dies lag laut Ministerium daran, dass bewusst nur eine Warnung der Stufe Zwei ausgelöst worden sei. Bei Bevölkerungswarnungen gibt es insgesamt drei Warnstufen: Gefahrinformation, Gefahr und extreme Gefahr. Im tatsächlichen Gefahrenfall soll der Alarm die Bevölkerung veranlassen, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten.

Die Warnungen auf Handys laufen entweder über Warn-Apps wie Nina, Katwarn und Biwapp oder über sogenannten Cell Broadcast. Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf das Telefon geschickt werden, sofern diese die Funktion aktiviert haben.

Zusätzlich zu Sirenen und Warnungen auf Handys wurden Bürgerinnen und Bürger beim aktuellen Warntag laut Ministerium auch visuell über Informationstafeln in Bahnhöfen, dem Öffentlichen Nahverkehr und in den Innenstädten erreicht. «Ein vielfältiger Warnmittelmix aus Sirenen, Rundfunkdurchsagen, digitalen Stadtinformationstafeln, Warn-Apps und Cell Broadcast ist das A und O, um möglichst viele Menschen im Ernstfall rasch zu erreichen», so Herrmann.

Auch in anderen Bundesländern erklangen Warnsignale. Der Warntag war Teil einer bundesweiten Kampagne vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), den Innenministerien der Länder und den Kommunen. Der Warntag wurde 2020 eingeführt, um Menschen für Warnungen zu sensibilisieren und die technische Funktionsfähigkeit der verschiedenen Warnmittel zu prüfen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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