Elektronische Gesundheitskarte: So sicher wie das Handy der Bundeskanzlerin

REGION (pm/nf) - Die Freie Zahnärzteschaft (FZ) erneuert ihre Kritik an der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). In einem Gutachten hatte sich herausgestellt, dass wichtige Datenschutzregeln missachtet wurden, so dass die jetzt ausgegebenen Karten als nicht sicher gelten müssen.

Dazu der FZ-Vorsitzende ZA Roman Bernreiter: „ Die Kassen haben die Identität bei Einsendung von Fotos für die Karte nicht festgestellt. Jetzt kann Mickey-Maus unter anderem Namen zum Zahnarzt kommen. Wir sind doch keine Hilfspolizisten, die nun die Karten und die Personalien abgleichen!“
Die Freie Zahnärzteschaft weist darauf hin, dass Ärzte und Zahnärzte auch gar keine Befugnis hätten, sich Ausweispapiere vorlegen zu lassen. Sie müssen sich auf die Karte verlassen. Insbesondere dann, wenn Daten wie geplant auf zentralen Servern abgelegt werden, wird eine falsche Identität zur Missbrauchsmöglichkeit. Die angedachte Sicherheitsarchitektur ist damit schon vor Beginn des Projekts hinfällig.
Bernreiter weiter: „Dachte man noch, das Handy der Bundeskanzlerin sei abhörsicher, wurde man eines bessern belehrt. Ebenso sicher ist nun also die eGK. Wir haben vor diesem Projekt nach Art des „Big Brothers“ von George Orwell schon immer gewarnt.“
Die Kosten des Projekts in Milliardenhöhe lassen vermuten, dass sich mit dieser Datenpanne ein ähnliches Desaster wie beim neuen Berliner Großflughafen anbahnt, so die Ansicht der Freien Zahnärzteschaft. Alle weiteren geplanten Anwendungen der eGK müssten nun sofort gestoppt werden meint FZ-Vorsitzender Roman Bernreiter.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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