Der Regensburger Sportausweis - Ein Projekt für Flüchtlinge und Asylbewerber
REGENSBURG - Sport und Bewegung können helfen – zumindest zeitweise – psychische Belastungen durch Fluchterfahrungen zu verdrängen. Angesichts steigender Flüchtlingszuwanderung in den Städten haben sich vielerorts auch Initiativen mit Sportangeboten gebildet, um Asylbewerber in unsere Gesellschaft mit aufzunehmen.
Sportvereine sind dabei ein wichtiges Bindeglied. In Regensburg haben sich spontan 14 Vereine nach einen Aufruf des Sportamts der Stadt gemeldet, zusammen ein nachhaltiges Sportangebot zu schaffen. Sie beteiligen sich am sogenannten „Sportausweis“.
Was ist der Sportausweis und für wen ist er gedacht?
Der Sportausweis ist ein Angebot für die Menschen, die in den Gemeinschaftsunterkünften der Stadt untergebracht sind. Sie haben oft keine Sportmöglichkeiten vor Ort. Damit aber auch dort das Grundbedürfnis nach Bewegung sowie auch die Möglichkeit der Beschäftigung sichergestellt werden können, wird ihnen ein besonderes Angebot gemacht.
Die Idee
Die Idee ist ein für Asylbewerber zugänglicher Sportkatalog mit unterschiedlichen Angeboten von Sportvereinen. Das Angebot reicht von Fußball und Badminton über Fechten bis hin zu Rudern. Das Sportamt übernimmt die Koordination, erstellt die Ausweise und verteilt sie vor Ort. Dabei wird das Projekt jedem Flüchtling nochmal persönlich vorgestellt.
Die Flüchtlinge haben nun die Möglichkeit, unter den unterschiedlichen sportlichen Angeboten zu wählen und am Training teilzunehmen. Hierfür wird der personalisierte Sportausweis benötigt, der zehn Gutscheine für kostenfreie Trainingsstunden beinhaltet. Wer länger dabei bleiben möchte, muss ab der elften Teilnahme den (evtl. verminderten) Mitgliedsbeitrag zahlen. Aktuell sind mehr als 50 Ausweise in Umlauf und das Sportangebot wird gut angenommen. „Wir wollen durch das Angebot der Vereine Abwechslung schaffen. Die Menschen können sich bewegen und kommen miteinander in Kontakt. Vielleicht kann auch das ein oder andere Talent für die Vereine entdeckt werden“, so Johann Nuber, Leiter des Sportamtes.
Integration durch Sport
Wichtig war Nuber bei der Umsetzung, dass die Vereine keine „Spezialangebote für Flüchtlinge“ anbieten, sondern die interessierten Asylbewerber in das normale Vereins-Angebot integrieren. Somit wird durch die gemeinsame sportliche Aktivität eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe gegeben.
„Ohne die reibungslose und schnelle Hilfe der Vereine wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, bedankte sich der für den Sport zuständige Referent der Stadt Regensburg, Dr. Hermann Hage.
Quelle: Stadt Regensburg
Autor:MarktSpiegel Online aus Nürnberg |
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