Markus Söder will LKW-Wahnsinn stoppen
Endlich eine Lösung im Transit-Streit mit Österreich?
MÜNCHEN (dpa/lby/vs) - Österreich wehrt sich seit vielen Jahren gegen eine Überlastung der A12 durch ausländische LKW. Weil der Stau immer mehr auch den bayerischen Grenzbereich betrifft, will Ministerpräsident Dr. Markus Söder jetzt den Nachbarn helfen.
Im Transit-Streit mit Österreich plant Bayern nun selbst tageweise die Sperrung von Straßen für Lastwagen. «Die bayerische Geduld geht zu Ende. Wir brauchen kurzfristige Maßnahmen, um unsere Bürgerinnen und Bürger in der Grenzregion zu entlasten», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dem «Münchner Merkur» (Mittwoch). «Andernfalls droht uns auf den Nebenstrecken nach Salzburg und durchs Inntal der Verkehrsinfarkt.» Durch die Blockabfertigung Tirols, bei denen nur einer begrenzten Menge an Lastwagen die Passage auf der Inntalautobahn gestattet wird, komme es immer öfter zu endlosen Lkw-Schlangen und Ausweichverkehr auf bayerischer Seite.
Söder plant nun, den Ausweichverkehr durch die Orte im Inntal und Richtung Salzburg zu stoppen. «Ich habe den Innen- und den Verkehrsminister gebeten, sehr zügig ein Konzept dafür zu entwickeln. Wir werden den Bund auffordern, Abfahr-Verbote für überregionalen Verkehr an der A8 und der A93 zu erlassen.» Zudem könnten die dafür zuständigen Landratsämter an diesen Tagen die Ortsdurchfahrten für den Lkw-Transit schließen. «Wir werden das mit der bayerischen Polizei kontrollieren und durchsetzen», versprach Söder. Es gehe aber explizit nur um Lastwagen, Sperrungen für Autos seien nicht geplant.
Hintergrund ist der seit Jahren schwelende, heftige Streit zwischen Bayern und Tirol um das Verkehrsmanagement. Um die zum Brenner führende Inntalautobahn zu entlasten, hat das österreichische Bundesland in diesem Jahr an insgesamt 38 Tagen die Einreise für Lastwagen beschränkt. Am Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden dürfen dann pro Stunde höchstens etwa 300 aus Deutschland kommende Lastwagen auf der A12 einreisen. Gegebenenfalls wird der Schwerverkehr auch völlig zum Erliegen gebracht. Dies hat regelmäßig Staus bis ins Münchner Umland zur Folge.
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