Menschen stürmen bayerische Impfzentren
Fast 128.000 Spritzen am Dienstag

Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau. | Foto: Jörg Carstensen/dpa/Symbolbild
  • Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau.
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Die Zahl der Corona-Impfungen in Bayern ist in den vergangenen Wochen deutlich in die Höhe geschnellt - und hat vielerorts Termine vor allem in Impfzentren knapp werden lassen. Allein am Dienstag wurden in ganz Bayern fast 128.000 Impfungen verabreicht, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Darunter waren knapp 100.000 Auffrischungsimpfungen, rund 10.500 Zweitimpfungen - aber auch gut 17.000 Erstimpfungen.

Die Mehrzahl der Impfungen wurde beispielsweise am Dienstag von niedergelassenen Ärzten verabreicht - knapp 78.000. Die anderen rund 50.000 entfielen auf Impfzentren, mobile Impfteams und Krankenhäuser.

Im Wochenvergleich zeigt sich der Anstieg der Zahlen sehr deutlich: In der ersten Woche wurden gut 179.000 Impfungen verabreicht, in der zweiten November-Woche 336.000 und vergangene Woche 499.000. Die Zahl der Erstimpfungen wuchs von 42.000 (erste November-Woche) auf 75.000 (zweite Woche) und nun 87.000 (dritte Woche) - gut das Doppelte - an.

Aufgrund der sich zuspitzenden pandemischen Lage und der aktuell erfreulich hohen Nachfrage nach Impfungen könnten die niedergelassenen Ärzte den Bedarf nicht schnell genug decken, erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf Anfrage. Auch deshalb gebe es örtlich eine sehr hohe Auslastung der Impfzentren, "was deutliche und zügige Kapazitätserhöhungen erforderlich macht" - und genau dies sei unter Hochdruck im Gange: Je nach den regionalen Gegebenheiten würden Impfsprechstunden ausgeweitet, auch in zusätzlichen Außenstellen, mobile Impfteams würden aufgestockt, Impfaktionen und Sonderaktionen intensiviert.

Es fehlt an Personal

Problem ist aber vielerorts noch fehlendes Personal: "Vor allem die sich erst jetzt wieder aufbauenden Personalressourcen begrenzen die Kapazitäten eines Impfzentrums", erklärte die Sprecherin. "Dies kann es bedingen, dass in einzelnen Impfzentren derzeit keine Termine oder erst Termine mit langem Vorlauf gebucht werden können."
In München samt Umland etwa sind Termine aktuell Mangelware. Die Sprecherin betonte aber, es würden laufend Termine freigeschaltet, etwa nach Stornierungen oder wenn die Öffnungszeiten oder Kapazitäten des jeweiligen Impfzentrums erweitert werden konnten. "Überdies ist die Wohnortbindung in den Impfzentren aufgehoben, sodass ein Impfling sich auch an ein Impfzentrum eines anderen Landkreises wenden kann."
Zunächst hilft nun auch das Technische Hilfswerk (THW) aus: "Um Personalmangel zu überbrücken, hat nun das THW Amtshilfe für die Impfzentren zugesagt", sagte die Sprecherin. Hierbei können die Impfzentren in Absprache mit den jeweiligen Kreisverwaltungsbehörden und Ortsverbänden des THW übergangsweise technische und logistische Unterstützung durch Unterstützungskräfte des THW erhalten.
An fehlendem Impfstoff liegt die Terminknappheit offenbar nicht. "Impfstoff ist generell ausreichend vorhanden, muss aber auch wöchentlich bestellt werden", sagte die Sprecherin. Die Impfzentren seien aber angehalten, in ausreichender Menge zu bestellen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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