Prozess beginnt Schweinfurt
Gewaltsam Dämonen ausgetrieben?

Der Exorzismus-Prozess hat in Schweinfurt begonnen. | Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild
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SCHWEINFURT (dpa) - Mit brutalen Misshandlungen und Vergewaltigungen soll ein Mann in der Nähe von Schweinfurt versucht haben, einer Frau angebliche Dämonen auszutreiben. Seit Montag steht der 42-Jährige, der ein «geistiger Führer» einer alternativen Wohngemeinschaft in Unterfranken sein soll, deshalb vor dem Landgericht Schweinfurt.

Laut Anklage wurden in der WG regelmäßig Drogen genommen und mit Schlafentzug gearbeitet, um Menschen negative Persönlichkeitsanteile wie Dämonen und Parasiten auszutreiben.

«Zu den Methoden des Angeklagten gehören hierbei auch körperliche Züchtigungen und - soweit es insbesondere Frauen betrifft - die Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen mit und von dem Angeklagten», sagte Staatsanwältin Melanie Roth.
Zu Prozessauftakt kamen Dutzende Anhänger des Angeklagten und versuchten, in den Gerichtssaal zu gelangen - für die meisten war allerdings kein Platz. Auch die Sektenbeauftragten der katholischen und der evangelischen Kirche waren da.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten mehrfache Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung vor. Er soll seine frühere Partnerin im vergangenen Mai brutal misshandelt und missbraucht haben.
Für den Prozess sind bis Anfang April insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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