Neue Studie enthüllt
Hunderttausende KiTa-Plätze fehlen!

Symbolfoto: Monika Skolimowska/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
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  • hochgeladen von Uwe Müller

GÜTERSLOH (dpa/mue) - In Deutschland fehlen einer Studie zufolge rund 430.000 KiTa-Plätze - trotz bestehendem Rechtsanspruch.

Zwar habe es Fortschritte beim Ausbau von KiTa-Angeboten gegeben, der Bedarf sei aber zugleich kontinuierlich gestiegen, die Lage inzwischen «untragbar», hieß es bei Veröffentlichung des «Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme» der Bertelsmann Stiftung. Die Analyse sieht eine KiTa-Krise und mahnt energische kurz- und langfristige Maßnahmen an. In den westdeutschen Bundesländern fehlen demnach 385.900 Plätze, um den Betreuungsbedarf zu erfüllen. In Ostdeutschland bestehe eine Lücke von etwa 44.700 Plätzen.

Seit 2013 besteht für Kinder nach ihrem ersten Geburtstag ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz; für Jungen und Mädchen ab drei Jahren gibt es den Anspruch schon seit 1996. Immer mehr Eltern wünschen sich den Angaben zufolge auch besonders für ihren jüngeren Nachwuchs eine Betreuung. Entsprechend groß ist der Mangel vor allem bei U3-Plätzen, also für unter Dreijährige. Der Personalmangel sei nach wie vor ein gravierendes Problem.

In Ostdeutschland ist der Anteil der Kinder, die eine KiTa besuchen, wesentlich höher als im Westen. Beim Qualitätsmerkmal Personalschlüssel sieht es im Osten ungünstiger aus: Eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft betreut dort rechnerisch 5,4 Kinder unter drei Jahren. Bei den älteren Jungen und Mädchen ab drei Jahren kümmert sich eine Erzieherin im Schnitt um 10,5 Jungen und Mädchen. Im Westen komme eine Fachkraft auf 3,4 unter Dreijährige und auf 7,7 ältere Kinder ab drei Jahren. Kindgerecht sei nach wissenschaftlichen Empfehlungen ein Personalschlüssel von 1 zu 3 für die Kleinsten und 1 zu 7,5 für die Betreuung der über Dreijährigen, hieß es in Gütersloh. Der Fachkräftemangel erschwere es zunehmend, den Bildungsauftrag der Kindertagesstätten umzusetzen. «Die Situation ist für Kinder und Eltern wie auch für das vorhandene Personal untragbar geworden», betonte Bildungsexpertin Anette Stein.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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