EVG vor Tarifverhandlungen mit der Bahn
Kommt jetzt der nächste Streik?
BERLIN/FULDA (dpa/ak) - Falls die Gewerkschaft den Eindruck habe, dass der Arbeitgeber bei den anstehenden Gesprächen am Dienstagnachmittag nicht an konstruktiven Verhandlungen interessiert sei, drohten erneute Warnstreiks und möglicherweise eine Urabstimmung mit unbefristeten Streiks. "Aber die Arbeitgeberseite hat es in der Hand", sagte Kristian Loroch, Verhandlungsführer der EVG.
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Arbeitgeber erneut aufgefordert, das eigene Angebot nachzubessern. Das bisherige Angebot des Konzerns sei unzureichend, da die Forderung der Gewerkschaft ein Festbetrag von 650 Euro über 12 Monate sei, sagte Loroch am Dienstag in Fulda.
Vertreter der EVG und der Deutschen Bahn wollen ab Dienstag (14.30 Uhr) in Fulda über einen neuen Tarifvertrag verhandeln. Die Bahn hat bisher eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie sowie eine Tariferhöhung in Stufen von insgesamt zehn Prozent für die unteren und mittleren Einkommen sowie acht Prozent für die höheren Einkommen angeboten. Bei einer Laufzeit von 27 Monaten würde die erste Stufe jedoch erst im nächsten Jahr in Kraft treten. Die EVG fordert eine Tabellenerhöhung noch im Jahr 2023.
Loroch glaubt nicht, dass bei dem Treffen in Fulda bereits eine Einigung erzielt wird. "Aber ich bin optimistisch, dass wir große Fortschritte erzielen werden, die dazu beitragen, dass wir zumindest in naher Zukunft eine tarifliche Regelung finden können", sagte Loroch. Die Verhandlungen sind bis einschließlich Donnerstag angesetzt.
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