Letzte Chance auf Wiesn-Flair
Vom Wetter bis zur Sicherheit - das sind die Prognosen fürs Wochenende
MÜNCHEN (dpa) - Das Wetter schwächelt in der zweiten Oktoberfest-Hälfte: Kühler, öfter mal nass - und trotzdem gibt es weiter viel Andrang. Das Fest rüstet sich nun für die Endrunde.
Endspurt auf dem Oktoberfest: Zum Wochenende könnte es noch einmal voll werden. Schon bis zur Halbzeit kamen nach Schätzung der Festleitung mit 3,4 Millionen Besuchern mehr als im sehr starken vergangenen Jahr (3,2 Millionen). Festleiter Clemens Baumgärtner sprach zur Halbzeit von einer sehr starken, aber auch einer «charmanten und friedlichen Wiesn».
Letzte Chance auf Wiesn-Flair
Das Wetter schwächelte in der zweiten Fest-Hälfte ein wenig. Weil das Volksfest aber zwei Tage kürzer läuft als im Vorjahr, könnten viele am Wochenenden noch einmal die Chance nutzen.
Nach einem regnerischen Freitag soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Samstag etwas besser werden, wenngleich bei kühlen Temperaturen knapp über zehn Grad. Für Sonntag sagt der DWD noch einmal Sonnenschein voraus - und etwas wärmere Temperaturen um 16 Grad. Es könnte für ein halbwegs sonniges Finale reichen.
Sanitäter vorbereitet
«Wir rüsten uns für ein besucherstarkes Wochenende», sagt Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz und Einsatzleiter der Wiesn-Sanitätswache. Die Helfer rechnen somit mit einer Zunahme der Einsätze über die kommenden Tage. Der letzte Wiesn-Samstag sei im vergangenen Jahr der einsatzstärkste Tag gewesen.
Nicht ganz klar sind die Gründe für den Rückgang der Patientenzahlen auf der Wiesn-Sanitätsstation, bis zu Halbzeit war es mehr als zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
Friedliche Gäste - weniger Einsätze
Ähnlich bei der Polizei: Die Beamten verzeichnen einen sehr deutlichen Rückgang der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Weniger Taschendiebstahl, weniger Sexualdelikte, weniger Körperverletzungen, weniger Gewahrsamnahmen. Ein Grund sieht die Polizei in der Präventionsarbeit. «Die Leute scheinen die Appelle zu befolgen», sagte ein Sprecher. Womöglich spiele auch eine Rolle, dass die Gäste öfter als früher zu alkoholfreien Getränken griffen. Auch die Trunkenheitsfahrten seien zurückgegangen.
Durch die gesetzliche Neuregelung zum Umgang mit Cannabis sank die Zahl der Anzeigen wegen Drogendelikten. Meistens ging es bei den Fällen auf der Wiesn um Kokain. Nur einige Male wurden Gäste beim Rauchen von Joints erwischt - Bayern hat das Rauchen auf Volksfesten per Landesgesetz verboten.
Wiesn-Viren
Mit der Wiesn kommen alljährlich auch die Viren. Messungen im Münchner Abwasser zeigen bereits einen deutlichen Anstieg der Corona-Spuren. Ein Zusammenhang mit dem Oktoberfest ist zwar nicht erwiesen, liegt aber nahe.
Der am Dienstag auf der Seite des bayerischen Abwassermonitorings veröffentlichte neueste Messwert aus einer Probe vom vergangenen Mittwoch ist der bisher höchste seit Jahresbeginn. Im Vergleich zum Wert eine Woche zuvor ergibt sich mehr als eine Verdoppelung.
Zwar hatte sich vor Festbeginn bereits eine Aufwärtstendenz gezeigt. Doch auch in den beiden vergangenen Jahren hatte sich in München im Verlauf des Oktoberfestes eine steile Corona-Welle aufgebaut.
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