So viele Kinder werden aktuell in Bayern vermisst
Internationaler Tag am Donnerstag will aufrütteln
MÜNCHEN (dpa/lby/vs) - Am kommenden Donnerstag ist der internationale Tag der verschwundenen Kinder. Auch in Bayern gibt es betroffene Eltern und Familien, wie aktuelle Zahlen zeigen.
Rund 358 Kinder werden derzeit in Bayern mit Stand vom 17. Mai 2023 vermisst. 92 davon seien sogenannte Ausreißer, die wiederholt wegliefen und dann wieder zurückkämen, berichtete das Bayerische Landeskriminalamt (LKA). 117 der jungen Vermissten waren dem LKA zufolge verschwunden, nachdem sie den Eltern oder dem Vormund entzogen worden waren, etwa wegen Streitigkeiten um das Sorgerecht. Bei 12 vermissten Kindern vermuten die Ermittler ein Gewaltverbrechen.
In 137 Fällen handelte es sich der Behörde zufolge um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Für viele von ihnen sei Bayern nur eine Zwischenstation, deshalb sei offen, ob hinter dem Verschwinden eine Straftat stecke.
Die Zahlen seien nur eine Momentaufnahme und könnten sich schnell wieder ändern, berichtete das LKA mit Blick auf den Internationalen Tag der verschwundenen Kinder am Donnerstag. Meist gebe es einen guten Ausgang und die Kinder kehrten nach wenigen Tagen wohlbehalten nach Hause zurück. Dennoch sollten Eltern in solchen Fällen rasch tätig werden, denn schnelles und koordiniertes Handeln sei wichtig. «Zögern sie daher nicht, die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen», hieß es.
Im vergangenen Jahr registrierte die Vermisstendienststelle des LKA 1049 verschwundene Kinder und Jugendliche im Freistaat. 966 Fälle seien aufgeklärt worden. 2021 gab es demnach 929 Vermisstenfälle, von denen 859 gelöst werden konnten.
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