Ein Vortrag von Dr. Martin Schramm
Christian Kandel - Der "Judenschreck" aus Fürth
- hochgeladen von Stadtmuseum Fürth
Das Stadtmuseum Fürth lädt am 25. April 2023, um 19 Uhr, zum Vortrag „Christian Kandel – Der ‚Judenschreck‘ von Fürth“ von Dr. Martin Schramm ein.
Trotz der jahrhundertelangen Tradition vor Ort wurde auch die jüdische Gemeinde in Fürth während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und nahezu ausgelöscht. Die groben Linien der Verfolgung und Ermordung der hiesigen Juden sind heute bekannt. Aufgrund der Vernichtung vieler Unterlagen durch die Nationalsozialisten in den letzten Kriegstagen liegen viele Details der damaligen Ereignisse in Fürth noch heute im Dunkel der Geschichte. Insbesondere die Vorgänge im Alltagsleben sind wenig bekannt.
Anhand der Biographie einer der Hauptverantwortlichen für die Deportation der Fürther Juden in der Kommunalverwaltung werden spannende und bedrückende Details zur Fürther Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus geschildert.
Im Mittelpunkt steht dabei Christian Kandel, Vater des bekannten Fürther Malers Otto Kandel. Als Leiter des Fürther Polizeiamtes war er unter anderem damit betraut, die Fürther „Judenkartei“ zu führen, Ausreisen zu genehmigen, aber auch, die Einhaltung der „Nürnberger Gesetze“ zur Ausgrenzung der Juden aus dem öffentlichen Leben zu überwachen. Vor allem durch Zeitzeugenaussagen wird sein Verhalten aufgezeigt. Dabei werden auch viele Facetten des Alltagslebens der Bevölkerung in dieser Zeit beleuchtet. Dies reicht vom nicht ordnungsgemäßen Tragen des sogenannten „Judensterns“ bis hin zu Drohungen gegenüber der Nachbarschaft, die nicht mehr vom „Endsieg“ der Nationalsozialisten überzeugt waren.
Ein letzter Aspekt des Vortrags ist der Umgang mit überzeugten Nationalsozialisten in der Nachkriegszeit.
Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 4 Euro, und berechtigt auch zum Besuch der Dauerausstellung.
Das Stadtmuseum ist an diesem Tag durchgehend von 10 Uhr bis Veranstaltungsende geöffnet.
Foto: Stadtarchiv Fürth - Polizeiamt Fürth, Ecke Nürnberger Straße/Kirchenstraße, um 1930,
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