Klezmer in Fürth
Internationales Festival beginnt Freitag
FÜRTH (dpa/lby) - In den kommenden zehn Tagen steht Fürth ganz im Zeichen der jiddischen Musik. Von Freitag bis zum 13. März treten gut 15 Bands mit Musikerinnen und Musikern aus Kanada, Russland, Finnland, Lettland, Frankreich oder Schweden beim internationalen Klezmer Festival auf.
Was heute als Klezmer bezeichnet wird, geht auf die Musik der jiddischsprechenden Juden in Osteuropa zurück, die etwa auf Hochzeiten gespielt wurde, wie der Geiger Nicolaas Cottenie erklärte. Cottenie ist in Fürth mit seiner Band Azind und dem Kinder-Musical "Ben und David" vertreten. Die meisten der Stücke, die man noch heute kenne, stammten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Schon damals habe es Austausch mit anderen Musiktraditionen gegeben. Heute wird Klezmer oft mit anderen Stilen vermischt und modern interpretiert. Die allermeisten Bands nähmen die alten Stücke und machten damit etwas Neues, sagte Cottenie. Teils sind die - rein instrumentalen - Stücke tanzbar. Klezmer habe aber ein sehr breites emotionales Spektrum, könne sowohl sehr lebhaft als auch langsam, traurig und introspektiv sein, sagte der Musiker.
Neben den Konzerten werden Filme gezeigt, es gibt Führungen durch Fürth mit seiner rund 500-jährigen jüdischen Vergangenheit und einen gemeinsamen Schabbat-Gottesdienst. Beim Gesprächsformat "Meet a Jew" sollen Besucher mit einem Juden oder einer Jüdin locker ins Gespräch kommen. Einer Civey-Studie vom November zufolge ist fast jeder Zweite der Befragten noch nie mit jüdischem Leben in Berührung gekommen.
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