Fürth & Nürnberg
100 Jahre gescheiterte Vereinigung - hunderte Jahre gemeinsame Geschichte

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Die Geschichte der Städte Nürnberg und Fürth ist seit mehr als einem Jahrtausend untrennbar verbunden. Die bekannteste „Gemeinsamkeit“ ist die erste Eisenbahn Deutschlands, die 1835 zwischen den beiden Nachbarn verkehrte. Nicht ohne Grund wurde genau diese Verbindung gewählt, war sie doch seiner Zeit die verkehrsreichste in Bayern. Von einem unbedingten Gegeneinander kann also keine Rede sein. Es herrschte reger Austausch.

Eine gewisse Rivalität tritt heute am ehesten durch die beiden größten Fußballvereine der Region zu Tage. Die Duelle zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg gehören zu den am meisten ausgespielten und ältesten Derbys der deutschen Fußballgeschichte. Errang 1914 zunächst die „Spielvereinigung“ den ersten deutschen Meistertitel, so überflügelte der „Club“ bald die Fürther bei der Anzahl. Glänzend waren die Zeiten, als beide Mannschaften den Großteil der deutschen Nationalmannschaft stellten.

Doch darüber hinaus verbindet die Gemeinden nicht nur eine gemeinsame Stadtgrenze. Zahlreiche Pendlerinnen und Pendler überqueren täglich die für Auswärtige kaum bemerkbare Linie. Viele Firmen residieren in der einen wie in der anderen Stadt.

Kaum unterschiedlicher jedoch könnte die Architektur sein: Auf der einen Seite steht Nürnberg mit der Burg, den prunkvollen Gebäuden des Patriziats und den Monumentalbauten des 19. und 20. Jahrhunderts. Fürth dagegen verkörpert einerseits den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Marktflecken, zum anderen die Bürgerstadt mit den Prunkbauten des 19. Jahrhunderts. Dazu gibt es eine unerschöpfliche Anzahl weiterer Themen, die die Städte verbinden und trennen.

Die fehlgeschlagene Vereinigung 1922
Anlass dieser Ausstellung ist das hundertjährige Jubiläum des gescheiterten Zusammenschlusses beider Orte 1922 zu einer Großgemeinde – von einer Eingemeindung Fürths war offiziell nie die Rede. Ein lokalpolitisches Erdbeben mit einer Volksabstimmung zugunsten der Fürther Unabhängigkeit verhinderte diese Pläne. So liegen die Städte früher wie heute direkt nebeneinander, meist, aber vielleicht nicht immer, in Verbundenheit.

Autor:

Stadtmuseum Fürth aus Fürth

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