Statistiker machen Mut
Abwärtstrend der Industrie schwächt sich ab
FÜRTH (dpa/lby) - Der coronabedingte Abwärtstrend der bayerischen Industrieproduktion hat sich im Laufe des Frühsommers abgeschwächt. Nach den nunmehr vorliegenden offiziellen Daten sank die bayerische Industrieproduktion im Juni verglichen mit dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Verglichen mit dem Einbruch im April und im Mai von jeweils über 30 Prozent sei das "deutlich erholt", wie das Statistische Landesamt in Fürth am Freitag formulierte.
Die Zahlen spiegeln unter anderem den Effekt des weitgehenden Shutdowns im Frühjahr wider, als die meisten Fabriken stillstanden. Gegen Ende Mai lief die Produktion vielerorts wieder an.
In der Gesamtbetrachtung des ersten Halbjahrs zeigt sich, wie hart Corona die bayerische Industrie traf - und dass die Metall- und Elektroindustrie inklusive Autoherstellern als wichtigste Branche am schwersten in Mitleidenschaft gezogen wurde. In Summe schrumpfte die Industrieproduktion im ersten Halbjahr demnach um 14 Prozent. In der Autoindustrie und bei deren Zulieferern fiel das Minus mit 29,3 Prozent jedoch noch viel größer aus, ebenso in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit minus 20,8 Prozent.
Für die Pharmaindustrie bedeutet Corona hingegen bessere Geschäfte, die Produktion der Medikamentenhersteller legte um fast 11 Prozent zu. Aus nicht unmittelbar ersichtlichen Gründen waren auch "Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren" im ersten Halbjahr gefragt, die Produktion stieg um 2,8 Prozent. Allerdings sind weder Medikamente noch Holz und Kork für die bayerische Wirtschaft von vergleichbarer Bedeutung wie Metall und Elektro.
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