Spatenstich für die Schwächsten der Stadt
Für Obdachlose ein Dach über dem Kopf
FÜRTH (pm/ak) – Nachdem das bisherige „Übergangsheim“ in der Oststraße mit seinen verschiedenen Wohnblöcken arg in die Jahre gekommen ist und längst nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, baut die Stadt Fürth gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth (WBG) in der Leyer Straße eine neue, moderne Obdachlosenunterkunft mit 94 Betten, davon 16 als Notschlafstelle. Mit dem offiziellen Spatenstich wurde der Startschuss für das rund 8,5 Millionen Euro teure Projekt gegeben. Die Fertigstellung soll im Frühjahr 2025 erfolgen.
Entstehen soll ein Karee mit offenem Innenhof, der Zugang zu den Räumen erfolgt über Laubengänge. Zwei Gebäudeteile umfassen drei Vollgeschosse, die weiteren zwei werden zweigeschossig ausgeführt.
Die Einheiten im Erdgeschoss werden barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgebildet. Ein möglicher Aufzugsstandort ist vorgesehen, sollte sich der Bedarf künftig ändern. Auch wäre eine nachträgliche Aufstockung möglich. Im Erdgeschoss befinden sich des Weiteren der komplette Verwaltungstrakt inklusive Sozialdienst. Außerdem wurde ein Multifunktionsraum zur individuellen Nutzung sowie für die Fürther Tafel geschaffen.
Von außen begehbar und in direkter Umgebung der Pforte wurden außerdem die Notschlafstellen - getrennt nach Geschlecht - geplant, da hier gerade nachts Obdach gesucht wird. Das Betreten des eigentlichen Traktes ist nicht nötig.
Die Schlafplatzeinheiten in den Obergeschossen bestehen grundsätzlich aus zwei Bewohnerzimmern mit Einzelbetten, einem gemeinsamen Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit sowie einem Gemeinschaftsbad und sind über Laubengänge erreichbar. Der Neubau ist nur über eine zentrale Pforte erreichbar.
Das Gebäude wird im Neubaustandard gemäß Bestimmungen zum 01.01.2023 errichtet (ehemals KfW-55-Standard). Es wird ein neuer Fernwärmeanschluss durch die infra verlegt und eine Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch installiert. Beim Bau wird ein spezieller, nachhaltiger Ökokalkstein verwendet, das Dach wird begrünt, zudem sind Baumneupflanzungen geplant.
Sozialreferent Benedikt Döhla betonte im Rahmen des Spatenstiches, dass der moderne Neubau auch verbesserte Arbeitsbedingen für das Personal schaffe. OB Thomas Jung sieht in der neuen Unterkunft das „bedeutendste sozialpolitische Bauprojekt des Jahrzehnts“. Es sei ein „Herzensanliegen“, so Jung, „dass auch die Schwächsten in unserer Stadt ordentlich und vernünftig unterkommen.“ Er betonte aber auch, dass es immer „nur“ eine vorrübergehende Bleibe sein wird.
Die neue Unterkunft soll Männer und Frauen zur Verfügung stehen, Familien sowie Alleinerziehende mit Kindern werden in einem der alten Gebäude untergebracht. Dortige Wohnungen werden entsprechend umgebaut.
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