Fürther Jahresgespräch wieder digital
Fürth investiert 70 Millionen Euro in die Zukunft

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FÜRTH (pm/ak) - Auf Einladung der Stadt sollten sich Ende Januar um die 1000 Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Verbands- und Vereinswesen sowie Politik in der Fürther Stadthalle zum traditionellen Jahresgespräch treffen. Wegen der aktuellen Pandemielage war dies erneut nicht möglich. Oberbürgermeister Thomas Jung wendet sich daher per Video-Ansprache an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger um auf digitalem Weg von der Entwicklung der Kleeblattstadt zu berichten. 

OB Jung hofft darauf, dass Impfen und Boostern einen guten Weg in den Herbst ebnen und die gefährliche Omikron-Welle brechen können. Er verbindet dies mit dem Appell, doch bitte zum impfen zu gehen. 
Der Spatenstich zur Erweiterung des Klinikums von 800 auf 1.000 Betten sowie weiterer Intensivplätze, die  die neue Kulturterrasse an der Stadthalle, die Flair-Eröffnung, die Fertigstellung der ersten Fahrradstraße (Dambacher Straße), die Einweihung des Parkhauses Jakobinenstraße, die Auszeichnung „Hauptstadt des Fairen Handels“ oder auch das vom Stadtrat verabschiedete Klimaschutzkonzept zählen, so Jung, zu den „herausragenden Ereignissen“ im abgelaufenen Jahr. Auch auf die Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofs darf man sich freuen, die Arbeiten gehen an diesem neuen Fürther Schmuckstück zügig voran.
Die Freude über den zweiten Aufstieg der Spielvereinigung in die Erste Bundesliga hält immer noch an. Bei der realistischen Betrachtung der begrenzten Möglichkeiten kommt er immer noch einem Wunder gleich.
Der besondere Dank des Oberbürgermeisters geht an alle Ehrenamtlichen, die in Pandemie-Zeiten außerordentliches leisten. Weit über 1.000 Ehrenamtskarten belegen das großartige Bürger-Engagement.

Die neue Obdachlosenunterkunft, das Sozialticket und die Verlagerung und der Ausbau des Mütterzentrums zeigen, dass in Fürth das solidarische Miteinander ernstgenommen wird. 
Mit der neuen psychiatrischen Klinik mit über 100 Betten, wurde durch den Bezirk Mittelfranken eine echte Versorgungslücke geschlossen. 100 neue Sozialwohnungen sollen dazu beitragen die Wohnungsnot zu lindern.
Im vergangenen Jahr erhielt die Stadt Fürth den Titel "Hauptstadt des fairen Handels" auf die OB Jung besonders stolz ist. Weit über 100 Mitbewerber konnte die Kleeblattstadt hinter sich lassen.
Mit der Schaffung von rekordverdächtigen 510 Kita-Plätzen ist der Ausbau der Kinderbetreuung auf die Zielgerade eingebogen. Mit weiteren 250 Plätzen in 2022 werde man wohl eine Vollversorgung erreichen.
Die Planungen für den Neubau des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums und die umfassende Sanierung des Helene-Lange-Gymnasiums sollen noch 2022 beendet werden, veranschlagt sind für die beiden Mammutprojekte etwa 160 Millionen Euro. Darüber hinaus stehen Erweiterungen und Renovierungen sowie die Digitalisierung von Grund- und Mittelschulen auf der Agenda. 
Auch das ehrgeizige Klimaschutzprogramm, dass sich die Stadt selbst gegeben hat, wird alleine nicht das Klima retten aber einen wichtigen Beitrag zu den Gesamtanstrengungen leisten.
Ein Meilenstein wird der Umzug der Feuerwache an den neuen Standort in der Kapellenstraße. Dann kann auch die Umgestaltung und Begrünung von Helm- und Henry-Kissinger-Platz starten. Überhaupt erwartet das Stadtoberhaupt mit dem ausgerufenen Ideenwettbewerb für das dortige Pegnitzquartier mit samt neuer Uferpromenade eine Weichenstellung für die Innenstadtentwicklung. Der Ausbau der Hallstraße und die Umgestaltung des Theatervorplatzes sind ebenso Teil davon wie der Bahnhofplatz. Weiter vorangehen wird es auch mit den Planungen zur Umgestaltung des Bereiches Hornschuchpromenade, Königswarterstraße und Willy-Brandt-Platz.

Zum Schluss weist Jung auf den 125. Geburtstag Ludwig Erhards hin, der zweifelsohne bekanntesten Persönlichkeit der Stadt Fürth. Der in der damaligen Sternstraße geborene Politiker war von 1949 bis 1963 Bundeswirtschaftsminister und anschließend bis 1966 der zweite Bundeskanzler der noch jungen Rebublik. 
Am Freitag, den 4. Februar, wäre Ludwig Erhard 125 Jahre alt geworden. Er zitiert ihn mit den Worten "Arbeit ist die Grundlage für jeden Wohlstand" und weist damit auf die niedrige Arbeitslosenquote in der Stadt hin. 

2022 jährt sich zum 100. Mal der vom damaligen Bürgermeister und Stadtrat gefasste Beschluss, Fürth in Nürnberg einzugemeinden und so die 900 jährige eigenständige Stadtgeschichte zu beenden. Mit einem Volksentscheid in letzter Sekunde konnte die Entscheidung dann doch noch gekippt werden, Fürth behielt die Unabhängigkeit.

Trotz der anstehenden Investitionen und Maßnahmen werde die Stadt auch weiter am Kurs des maßvollen Wirtschaftens, des Schuldenabbaus und der Politik der Nachhaltigkeit festhalten, erklärte OB Jung. Nachdem im vergangenen Jahr 5 Millionen Euro Schulden abgebaut wurden, hat sich die Stadt für 2022 zum Ziel gesetzt, die Schulden um weitere 16 Millionen Euro zu verringern, und das trotz Corona. Der neue Haushalt sieht 70 Millionen Neuinvestitionen vor und wurde im Stadtrat einstimmig beschlossen.

Der Kissingerplatz vor der alten Feuerwache – Im Sommer sollen dort der Umbau und die Neugestaltung beginnen. | Foto: Stadt Fürth, Ebersberger
Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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