Historische Balkonanlage saniert
Fürth wird immer schöner!
FÜRTH (pm/ak) – Die aufwändige Sanierung der Balkonanlage begann im Jahr 2018, als das Architekturbüro Fritsch Knodt Klug + Partner von der Hausverwaltung des Anwesens Karolinenstraße 26/28 den Auftrag erhielt, ein Konzept zur Sanierung einer in die Jahre gekommenen gusseisernen Balkonanlage (zwei Balkone im 1. und 2. OG) zu erstellen.
Die Anlage stellt ein Einzeldenkmal dar und ist möglicherweise die letzte ihrer Art, die noch erhalten geblieben ist. Trotz einer ersten Einschätzung konnten nahezu 100% der Originalsubstanz gerettet werden, indem geborstene und verformte Teile geschweißt und ausgerichtet wurden. Lediglich neue Schrauben, ein neues Bodenblech und zwei neue Zierelemente an den Blumenkästen, die zuvor verloren gegangen waren, wurden hinzugefügt. Der Farbabtrag gestaltete sich als äußerst schwierig, da zahlreiche Anstriche entfernt werden mussten. Letztendlich konnte jedoch eine vollständig erhaltene, originale Gussoberfläche durch eine thermische Entlackmethode freigelegt werden, einschließlich der originalen Lunkerschicht.
Die größte Herausforderung bei diesem Projekt lag jedoch in der handwerklichen Umsetzung, insbesondere in der Demontage einer Anlage, die über 100 Jahre lang zusammengerostet war. Viele Arbeitsschritte waren vor Ort und in verschiedenen Werkstätten nötig, wie das Bohren, Verformen, Schweißen, Fräsen und Schleifen - immer unter sorgfältiger Berücksichtigung des Denkmalschutzes. „Es handelt sich zwar um ein kleines Werk, aber es steckt viel dahinter“, so Baureferentin Christine Lippert, die ebenfalls die gute Zusammenarbeit lobte. Vor allem das Engagement von Jens Wagner vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Restaurierungswerkstätte Fachbereich Metall trug hinsichtlich seiner fachlichen Beratung überdurchschnittlich zum Erfolg mit bei. Denkmalschutz sei - so Lippert - zwar oft eine aufwändige Arbeit, aber wenn sich alle bemühen, fänden sich immer wieder gute Lösungen – wie in der Karolinenstraße. Wie bei allen Denkmalsanierungen hoffe man auf den Nachahmer-Effekt in der Nachbarschaft.
Das Projekt dauerte insgesamt knapp vier Jahre und kostete etwa 150.000 Euro.
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