Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist ungebrochen - Private Unternehmen vertrauen dem Standort Fürth
In Fürth werden rund 350 Millionen Euro verbaut
FÜRTH (bg/ak) - Die Kleeblattstadt entwickelt sich auch in der Krise weiter. Die zahlreichen Baustellen im Stadtgebiet zeigen, dass bei großen Bauprojekten von Stillstand keine Rede ist. Vor allem private Unternehmen setzen mit ihren gerade umgesetzten oder geplanten Vorhaben Vertrauen in den Standort Fürth.
„Rund 350 Millionen Euro werden derzeit in Fürth verbaut“, berichtete Oberbürgermeister Thomas Jung bei seiner jährlich stattfindenden Bustour mit Pressevertretern zu ausgewählten Großprojekten – darunter die derzeit größte Baustelle im Fürther Norden an der Würzburger Straße und Ecke Hansastraße. Hier errichtet das Evangelische Siedlungswerk für rund 55 Millionen Euro auf rund 19.000 Quadratmetern 190 Mietwohnungen – für Familien mit schmalem Geldbeutel sind darunter auch 61 geförderte – sowie 45 Eigenheime. Eine Kita sowie Wohnmöglichkeiten für elternlose Jugendliche ergänzen das Bauvorhaben „Westwinkel“.
Viel Herzblut und Geld investiert auch die Wolfsgruber GmbH in die Sanierung und Umbau des alten Mühlenkomplexes an der Pegnitz. Hier soll das nach Plänen der Eigentümer, darunter der für seine Liebe für denkmalgeschützte Gebäude bekannte Unternehmer Philipp Streng, ein Hotel entstehen.
Nur einen Katzensprung entfernt befindet sich laut Jung die „für die Innenstadt derzeit wichtigste Baustelle“: P&P modernisiert für rund 60 Millionen Euro das ehemalige Einkaufszentrum City-Center, das im Herbst 2021 als „Flair Fürth“ eröffnen soll. Während in anderen Innenstädten Kaufhäuser schließen, sieht der OB die aufwendige Sanierung als ein wichtiges Signal für den Fürther Einzelhandel.
Und nochmals ist es der Unternehmer Philipp Streng, der eine wichtige Innenstadtliegenschaft auf Vordermann bringen will. Rund sechs Millionen Euro investiert der Fürther in den Hauptbahnhof, um dem markanten Gebäude zu neuem Glanz zu verhelfen. Für Jung ein echtes Herzensanliegen, wie er verrät. „Seit Beginn meiner Amtszeit beschäftigt mich das Thema Bahnhof.“ Ein Abriss – wie von der Deutschen Bahn vor Jahren vorgeschlagen – sei für ihn aber niemals eine Option gewesen.
Entlang der Bahnlinie Richtung Nürnberg hat sich das Stadtbild in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Zahlreiche Unternehmen sicherten sich hier Grundstücke, darunter etwa die Apothekerfamilie Schreier für ihr Büro- und Reinraumlaborgebäude in der Gebhardtstraße 28. Rund 20 Millionen Euro investierten die Fürther in die „GS28“, so der Name des Hauses, in dem auf rund 6000 Quadratmetern die ABF-Firmengruppe sowie weitere Mieter Platz finden.
Und auch die letzte große Brachfläche entlang der Bahnlinie befindet sich in guten Händen. Auf rund 37.000 Quadratmetern entwickelt P&P in den kommenden Jahren den „Hornschuch-Campus“ mit Büro- und Gewerbeflächen, einem Parkhaus und Hotel sowie 180 Studentenwohnungen. Investitionsvolumen: stolze 180 Millionen Euro. Für Jung ein deutlicher Vertrauensbeweis in die Stadt und den Wirtschaftsstandort Fürth.
Zuversichtlich sieht Jung in die Zukunft. „Trotz Krise setzen viele Unternehmen ihren Expansionskurs fort“, weiß Jung zu berichten. Aktuell gäbe es rund 70 Anfragen von Unternehmen, die sich in der Kleeblattstadt ansiedeln oder bestehende Flächen erweitern wollen. Um der Nachfrage gerecht zu werden, will sich die Stadt auf dem ehemaligen Faurecia-Gelände in Stadeln rund 50.000 Quadratmeter sowie im Golfpark weitere 117.000 Quadratmeter Gewerbeflächen sichern.
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