Junge Kleeblattanhänger bekommen ihr Fanprojekt Fürth
FÜRTH (web) - An fast allen Bundesligastandorten laufen sie bereits. Fanprojekte sind gerade für die jungen Fußballanhänger in Köln, München, Hamburg oder auch Frankfurt ein wichtiger Anlauf- und Treffpunkt. In Fürth wird nun ebenfalls ein eigenständiges Fanprojekt gestartet.
Keineswegs wurde das Projekt „von oben“ angestoßen, erklärte Bürgermeister Markus Braun. Vielmehr hatten die jungen Kleeblattanhänger der Nordtribüne, mit der Ultra-Fangruppierung „Horidos 1000“ an der Spitze, dem Verein gegenüber „schon mehrmals“ den Wunsch nach einem Fürther Fanprojekt geäußert, verriet Jürgen Schmidt, beratendes Präsidiumsmitglied bei der SpVgg Greuther Fürth. Ihr Rufen wurde nun erhört.
Die „hoch engagierten jungen Menschen“ (Braun) werden in der Kinderarche in der Theresienstraße ihr neues Domizil aufschlagen. Der Innenstadtstandort war von den meist jugendlichen Fans gewünscht worden und sei auch sinnvoll, so Schmidt. Der Treffpunkt liege zentral und sei gut erreichbar - auch ohne Auto.
Die Einrichtung und Gestaltung der Räume - insgesamt stehen rund 280 Quadratmeter zur Verfügung - liegt zum größten Teil in der Eigenverantwortung der Fans. Das Fanprojekt soll aber auch von zwei Sozialpädagogen begleitet werden. Die Anlaufstelle sieht Fürths Jugendreferentin Elisabeth Reichert als einen „Treffpunkt der offenen Tür“, eine Art Jugendzentrum für Kleeblattfans. Die jungen Fußballanhänger können sich hier austauschen, diskutieren, Choreografien austüfteln oder auch neue Anfeuerungsgesänge einstudieren. Aber auch Probleme abseits des Stadions können hier angesprochen und - wenn möglich - mithilfe der Pädagogen auch gelöst werden. Während in vielen Städten erst gehandelt wurde nachdem es mehr oder weniger ernsthafte Probleme mit den Anhängern gab, wird in Fürth vor allem der präventive Charakter der Einrichtung hervorgehhoben.
Dass das Fanprojekt ausgerechnet in der Kinderarche angesiedelt wird, macht deshalb durchaus Sinn. Die Einrichtung, die die Trägerschaft des Fanprojektes übernimmt, gibt vor allem jungen Menschen zwischen 15 und 27 Jahren vielfältige Hilfen bei Problemen in der Lebensbewältigung. „Hier ist viel Kompetenz in Sachen Prävention vorhanden“, so Braun.
Von Seiten der Stadt kommen erstmal 15.000 Euro als Anschubfinanzierung, von der DFL (Deutsche Fußball Liga) und dem Freistaat Bayern sollen noch Zuschüsse folgen. Darüber hinaus hoffen Markus Braun und Elisabeth Reichert auch auf eine Beteiligung des Landkreises und der Landkreisgemeinden, immerhin kommen ja auch etliche Anhänger aus dem Fürther Umland, verweist Braun auf die ständig wachsende Fangemeinde.
Autor:Willi Ebersberger aus Fürth |
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