Bedürftige Kinder gehen vorerst leer aus
Keine Tablets für die Fürther Kiderlinschule
FÜRTH (pm/ak) - Das Bayerische Kultusministerium sieht sich nicht in der Lage, der Kiderlinschule in Fürth 64 zusätzliche Endgeräte zum Verleih für benachteiligte Schülerinnen und Schüler zukommen zu lassen.
Am 3. Februar hatte Kultusminister Michael Piazolo in der BR Sendung „Münchener Runde“ gegenüber einem Schülersprecher aus Erlangen versichert, dass jedes Schulkind, das ein Gerät braucht, auch eines bekomme. „Schreiben Sie mir die Namen der Schüler und den Namen der Schule und das veranlassen wir“, sagte Piazolo wörtlich. Beim Wort genommen hat den Minister kurz darauf auch eine Lehrerin aus der Mittelschule Kiderlinstraße. Sie bat über den offiziellen Dienstweg weitere 64 Endgeräte für benachteiligte Schülerinnen und Schüler zur Verfügung zu stellen, da die bereits ausgelieferten Tablets nicht für alle reichten.
Nun erhielt die Schule eine Absage. Das Kultusministerium verweist auf die rund 1,1 Millionen Euro, die der Stadt Fürth aus dem Sonderbudget zur Anschaffung von Leihgeräten zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus gibt es offensichtlich keine Möglichkeit, einer Schule weitere Leih-Geräte zukommen zu lassen.
„Es hat – einmal wieder – ein Ankündigungsminister etwas versprochen, was er nicht halten kann“, resümiert Fürths Schulbürgermeister Markus Braun. Dies sei ein leider gerade übliches aber auch frustrierendes Vorgehen von Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene. Braun hat sich mit der Schule und den Zuständigen in der Stadtverwaltung zusammengesetzt, um möglichst schnell Abhilfe zu schaffen. Aktuell wurde im Stadtrat die Beschaffung von weiteren 611 I-Pads (rund 340 000 Euro) bekanntgegeben, um hier ganz konkret helfen zu können. „Mit dann insgesamt über 2000 digitalen Endgräten für benachteiligte Schülerinnen und Schüler in Fürth werden wir hoffentlich bald alle Bedarfe decken können!“, blickt Braun zuversichtlich in die Zukunft. Auch die Kiderlinschule sollte dann ausreichend Endgeräte haben, gleichwohl will der Schulbürgermeister keine zu vollmundigen Versprechungen machen.
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