Ende einer Ära
Klinikumsvorstand Peter Krappmann geht in den Ruhestand
FÜRTH (pm/ak) – „Mit großartigem Verhandlungsgeschick und bewundernswerter Schaffenskraft hat Peter Krappmann das Klinikum erfolgreich auch durch schwierige Situationen, zuletzt durch die Corona-Pandemie, geführt“, sagte Stadtoberhaupt Dr. Thomas Jung. „Ihr Name ist prägend für dieses Klinikum.“
Unter Krappmann ist das Klinikum Fürth erster Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen für die Menschen aus Stadt und Landkreis Fürth geworden – beginnend mit der Fertigstellung der Kinderklinik im Rahmen der Generalsanierung in den 1990er Jahren und dem Neubau der Frauenklinik in Rekordzeit. Die Etablierung einer eigenständigen Zentralen Notaufnahme mit eigenem Chefarzt und die Bildung von Zentren waren weichenstellende Entscheidungen, die aufgrund ihrer modernen Struktur eine qualitativ hochwertige Versorgung ermöglicht haben.
„Mit dem Aufbau der neuen Fachabteilung Neurologie haben Sie eine Versorgungslücke geschlossen und man kann medizinisch überzeugt sagen, dass Sie dadurch vielen Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall ein Leben mit Einschränkung oder Behinderung erspart haben“, sagte Dr. Manfred Wagner, Ärztlicher Direktor am Klinikum Fürth. Mit der Etablierung einer eigenen Abteilung für Akutgeriatrie neben der Reha-Geriatrie hat Peter Krappmann frühzeitig den Bedarf an einer umfassenden Versorgung der immer älter werdenden Bevölkerung erkannt.
Mit seinem frühzeitigen Bekenntnis zur robotischen Chirurgie in Urologie, Gynäkologie und in der Abdominal-, Thorax- und Gefäßchirurgie sei das Klinikum in diesem Bereich zur Innovationskeimzelle geworden. Neben technischer Hightech-Medizin stand unter Peter Krappmann stets die ganzheitliche Versorgung der Fürther Bürgerinnen und Bürger – vom Lebensbeginn bis hin zum Lebensende – im Vordergrund.
Trotz der Unterfinanzierung der Kinder- und Jugendmedizin habe sich das Klinikum immer zu seiner starken Kinderklinik und deren Exzellenz bekannt und diese weiter gefördert. Mit dem Aufbau des Palliativmedizinischen Dienstes und später der Palliativstation habe Krappmann Rahmenbedingungen geschaffen, die eine menschenwürdige Versorgung in allen Lebenslagen gewährleisten. In einer Zeit, in der andere Häuser Schulen und Weiterbildungsangebote aus Kostengründen abgeschafft haben, habe das Klinikum in die Aus- und Weiterbildung investiert, um so dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
„In all Ihrem Handeln waren Sie von einer langfristigen Sichtweise geleitet. Kontinuität und Verlässlichkeit waren die Basis für eine zielstrebige innovative und strategische Weiterentwicklung unseres Klinikums“, so Wagner. Entscheidungen habe Krappmann dabei konsequent an der Vision, der Mission und den Leit- und Führungsgrundsätzen des Klinikums ausgerichtet. „Diese Kultur ist das wichtigste und wertvollste, das Sie geschaffen und stets weiterentwickelt haben. Auch in Zukunft wird diese Kultur Richtschnur und Erfolgsgarant für unser Haus sein.“
Nicht nur als Vorstand des Klinikums, sondern auch in seiner Netzwerktätigkeit u.a. mit der KKB (Klinik-Kompetenz-Bayern eG) und der BKG (Bayerische Krankenhausgesellschaft e.V.) habe Krappmann als „Prototyp einer exzellenten Führungskraft überzeugt“, sagte Prof. Dr. Alexander Schraml, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der KKB und langjähriger Weggefährte Krappmanns. „Peter Krappmann war stets Vorbild, von seinem Handeln überzeugt und hat Sinnhaftigkeit gelebt, war empathisch, kollegial und selbstkritisch durch und durch“. Davon habe nicht nur das Klinikum profitiert, sondern mehr als 30 Häuser, die sich in der KKB, deren Mitgründer und langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender Peter Krappmann war, zusammengeschlossen haben.
Seit Mai 2023 steht Alexander Mohr als Vorstand an der Spitze des Klinikum Fürth. „Für die Position und die künftigen Herausforderungen sind Sie der ideale Mann“, sagte OB Dr. Thomas Jung. Alexander Mohr bedankte sich bei der Stadt Fürth und bei Peter Krappmann für das in ihn gesetzte Vertrauen. „Wie sehr Sie für das Klinikum Fürth brennen und sich für dieses eine erfolgreiche Zukunft wünschen, durfte ich in unserer gemeinsamen Übergabezeit im Mai erleben. Ihr unermüdliches Engagement hat mich tief beeindruckt und ist Ausdruck für Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Klinikum, das Sie bis zum letzten Tag Ihrer Vorstandschaft mit Leidenschaft geführt haben“, sagte Mohr zu seinem Vorgänger. Den Herausforderungen der Zukunft werde er sich, so Mohr, im Sinne der Mission des Klinikums stellen: innovativ – familiär – kompetent.
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