So startet das Kleeblatt in die neue Saison
MarktSpiegel-Interview mit Rachid Azzouzi
FÜRTH (tom) – Am Sonntag, 4. August (13.30 Uhr) startet die SpVgg Greuther Fürth mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Preußen Münster in die neue Saison. Wir haben mit Rachid Azzouzi, dem Geschäftsführer Sport, über die Erwartungen gesprochen, mit denen das „Kleeblatt“ in die neue Spielzeit startet.
Der MarktSpiegel: Zum Ende der vergangenen Saison musste das Kleeblatt einen heftigen Aderlass hinnehmen. Mit Urbig, Robert Wagner, Lemperle, Petkov und Sieb verließ rund die Häfte der Stammelf den Verein. Kann man diese Abgänge auf die Schnelle kompensieren?
Rachid Azzouzi: „Ein Stück weit gehört das zum Arbeiten in Fürth dazu, aber auch außerhalb von Franken gibt es wohl wenige Vereine, die nicht immer wieder auch Leistungsträger verlieren. Wenn wir es schaffen, dass sich junge Spieler bei uns so entwickeln, dass sie für größere Vereine interessant sind, haben wir in unserer Arbeit viel richtig gemacht. Auch wenn es natürlich immer schade ist, diese Jungs dann abzugeben. Aber wir haben auch in dieser Saison wieder viele interessante Jungs dabei, die es in der Vorbereitung schon sehr gut gemacht haben.“
Auch in der neuen Saison setzt die SpVgg auf junge, im Profifußball relativ unerfahrene Spieler. Im Gegensatz zur letzten Spielzeit, als man stark auf Leihspieler gesetzt hat, wurden die meisten fest verpflichtet. Ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass man mit den Leihspielern trotz toller Leistungen keine Transfererlöße erzielen konnte?
„Wir müssen bei der Spielvereinigung immer schauen, was möglich und machbar ist. Grundsätzlich haben wir in diesem Sommer schon versucht, weniger Leihen einzugehen – oder wie jetzt bei Mustapha eben mit Kaufoption. Am Ende ist es im Einzelfall immer eine Abwägung, was gibt uns der Spieler und würden wir eine Alternative bekommen, mit den Rahmenbedingungen, die wir bieten können. Letztes Jahr durch die Leihspieler haben wir dafür enorm an der TV-Säule für junge Spieler profitiert.“
Wie kann man überhaupt in dieser 2. Liga bestehen, in der bei vielen Vereinen das Geld sehr locker zu sitzen scheint? Was kann das Kleeblatt diesen Millionen entgegensetzen?
„Ich denke schon, dass wir mit unserem Weg, unserer Philosophie, ein gewisses Standing in Deutschland haben. Wir haben in der letzten Saison große Mannschaften mit mehr Geld wie z.B. Hertha BSC und Schalke 04 in der Tabelle hinter uns gelassen und haben auch nur zwei Punkte weniger geholt als bspw. Hannover. Die Spieler wissen, was wir ihnen bieten können – und wir sind ein eingespieltes Team auch abseits des Rasens, das macht ebenfalls viel aus. So können wir ein gutes Umfeld bieten, um sich zu entwickeln und bestmögliche Leistungen auf den Platz zu bekommen.“
Mit knapp 12.500 Fans stellte die SpVgg in der vergangenen Saison einen Zuschauerrekord auf. Kann dieser Schnitt in der bevorstehenden Spielzeit bestätigt oder vielleicht sogar noch gesteigert werden? Wie lief zum Beispiel der Dauerkartenverkauf in den vergangenen Wochen?
„Erstmal freut es uns sehr, dass sich unsere kontinuierliche Arbeit hier beim Kleeblatt auch in den Zuschauerzahlen bemerkbar macht und wir da in der vergangenen Saison einen Vereinsrekord aufstellen konnten. Das zieht sich bisher auch durch, wir haben jetzt schon mehr Dauerkarten für die neue Saison verkauft als letztes Jahr, (Anm.: mit über 7.300 Dauerkarten wurde der Vorjahreswert um 1.000 Tickets übertroffen) und der Dauerkartenverkauf läuft ja noch ein bisschen. Es laufen auch immer mehr Kids mit Kleeblatt-Trikot durch die Straßen und daran merkt man, dass wir mit unserer Art und Weise immer mehr Menschen in der Region für uns begeistern können.“
Als Fürther blickt man natürlich auch immer über die Stadtgrenze. In den vergangenen fünf Jahren landete das Kleeblatt stets vor dem vermeintlich größeren 1. FC Nürnberg. Was erwarten Sie sich von der neuen Saison – im Bezug auf den Club, aber auch allgemein in dieser hochkarätig besetzten Liga?
„Ganz ehrlich, mein Blick geht nicht über die Stadtgrenze, ich bin mit unserem Kleeblatt genug beschäftigt. Und ganz generell kann man schon sagen, dass dieses Jahr auch wieder sehr namhafte Teams in der 2. Liga sind, die auch sehr viel Druck haben werden. Ich freue mich auf tolle Stadien, spannende Spiele und jetzt erstmal auf unseren Heimauftakt am kommenden Sonntag gegen Preußen Münster, mit hoffentlich vielen weiß-grünen Fans im Stadion.“
Weitere Infos gibt es auf der Kleeblatt-Homepage
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