Hand in Hand durch die Krise – fränkische Schausteller packen an und helfen mit kreativen Ideen
Orgelklänge vor dem Altenheim

Auch das Kärwa-Maskottchen sorgte dafür, dass die Bewohner des Sofienheims eine willkommene Abwechslung zu ihrem Heimalltag hatten. | Foto: tom
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  • Auch das Kärwa-Maskottchen sorgte dafür, dass die Bewohner des Sofienheims eine willkommene Abwechslung zu ihrem Heimalltag hatten.
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FÜRTH (pm/tom) - Schausteller sind reisende Unternehmer und gelten als besonders kreative Köpfe, die in jeder Situation flexibel und einfallsreich agieren. Den Kopf in den Sand stecken und untätig sein – so etwas ist im Lebensplan eines Schaustellers nicht vorgesehen. Also gibt es nun eine Reihe von hilfreichen Initiativen unter dem gemeinsamen Motto „Hand in Hand durch die Krise: Die Schausteller bieten ihre Hilfe an!“

In Fürth ist Helmut Dölle, seit über zwanzig Jahren Vorsitzender der örtlichen Sektion des Süddeutschen Schaustellverbandes, bereits aktiv geworden: Dort ist mit seinem Können und seiner Ausstattung eine „Drive-Through-Teststation“ in der Seeackerstraße aufgebaut worden: „Ich und mein Sohn Kevin haben 150 Meter Zäune, mobile Toiletten, Aufenthaltscontainer und Heizstrahler für die Station geliefert“, berichtet der Kärwa-Sprecher. Die Idee sei bei einem Telefonat mit Oberbürgermeister Thomas Jung entstanden. Mathias Kreitinger, Rechtsreferent und Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz, hat daraufhin Feuerwehr und THW mit ins Boot genommen, sodass auf unbürokratischem Weg eine zusätzliche öffentliche Teststelle geschaffen werden konnte. Fürther aus Stadt und Landkreis, die eine „Abstrich-Bestätigung“ vom Hausarzt, vom Gesundheitsamt oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst der KVB besitzen, können dort schon bald vorfahren und sich auf den Corona-Virus testen lassen – ganz einfach durchs Autofenster.

Gelungener Auftakt im Sofienheim

Doch damit nicht genug. Helmut Dölle hat gleich noch eine weitere Idee an den Start gebracht und bereits Kontakt zur Fürther Sozialreferentin Elisabeth Reichert aufgenommen. Der engagierte Schausteller geht mit einer mobilen Kirchweihorgel „auf Tour“ um diese vor Altenheimen in der Region aufzustellen. Die Heimbewohner können den Klängen dann von ihren Fenstern oder Balkonen aus lauschen. „Ich freue mich über die gute Idee und das Sozialreferat wird das unterstützen“, zeigt sich Elisabeth Reichert begeistert und erklärte, wie es weiter geht: „Im Moment schreibt eine Mitarbeiterin die Fürther Altenheime an. Jedes Haus soll selbst entscheiden und sich gegebenenfalls mit Herrn Dölle oder dem Schaustellerverband in Verbindung setzen“.
Den Auftakt der „Orgel-Tour“ machte das Sophienheim in der Fürther Südstadt, wo die Heimbewohner, aber auch ihre Pflegerinnen und Pfleger, nicht nur den Klängen der Kirchweihorgel lauschen konnten, sondern sich bei traumhaftem Frühlingswetter auch noch von dem Fürther Kärwa-Maskottchen, dem „Kärwa Betzala“, unterhalten ließen. Eine willkommene Abwechslung im Heimalltag.

Autor:

Tom Schreiner aus Fürth

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