Perle der bayerischen Forschungslandschaft
Fraunhofer-Entwicklungszentrum in Fürth eingeweiht
FÜRTH (web) - „Wer Zukunft sehen will, muss nach Fürth kommen.“ Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch brachte die Bedeutung des neuen Fraunhofer Entwicklungszentrums Röntgentechnik (EZRT), das vergangene Woche in Fürth feierlich eingeweiht wurde, auf den Punkt.
Es war eine Mischung aus Stolz, Erleichterung und fast jugendlicher Aufgeregtheit, mit der Prof. Randolf Hanke die zahlreichen Gäste auf dem neuen Gelände in Fürth-Atzenhof begrüßte. Stolz sei er nicht nur auf das, „was da geschaffen wurde“, sondern auch auf seine „Mädels und Jungs“, wie er seine Mitarbeiter freundschaflich begrüßte. Man habe, „mit dem, was wir hier hingestellt haben, die Erwartungen bereits übertroffen“, so der EZRT-Bereichsleiter. Für rund 20 Millionen Euro errichtete das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS das neue Entwicklungszentrum auf dem ehemligen Areal der Monteith-Kaserne in Atzenhof. Dort werden künftig neueste Technologien und Verfahren für die zerstörungsfreie Materialprüfung entwickelt und optimiert.
Unsichtbares soll sichtbar gemacht werden. Dies sei die Kernkompetenz des Fürther Institutsbereiches, erklärte Prof. Albert Heuberger, Leiter des Fraunhofer IIS. Und das im sprichwörtlich ganz großen Stil. So ist auf dem Gelände bereits der größte Computertomograph der Welt, XXL-CT, zu finden, mit dem das Röntgen eines Autos oder eines kompletten Seefrachtcontainers möglich gemacht wird. Und das, ohne das jeweilige Objekt auseinanderzubauen oder zu zerlegen, wie es Autohersteller bislang tun mussten, um nach Risikostellen nach einem Crashtest zu forschen. Schon jetzt ist der XXL-CT für die nächsten Monate ausgebucht. Autobauer, die Sicherheitforschung, Luft- und Raumfahrtunternehmen, aber auch die Agrarindustrie machen sich die neueste Technik zunutze.
Es wurden aber auch kleinste transportable Computertomographie-Anlagen, CTportable, für zerstörungsfreie Prüfungen von kleinen Proben aus der Elektro-, Kunststoff-, Textil- oder Keramikindustrie entwickelt. Die röntgentechnische und computertomographische Kernkompetenz wird ergänzt durch Ultraschalltechnik, optische und laserbasierte Messmethoden sowie Thermographie zur Material- oder Bauteilprüfung.
Das hochmoderne Gebäude ist für rund 220 Personen mit 140 Büros, Laborräumen und Werkstätten auf über 5300 Quadratmetern konzipiert. Einziehen werden zunächst 170 Mitarbeiter. Für Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung ist das neue Fraunhofer-Entwicklungszentrum auf alle Fälle ein „Glücksfall für Fürth“. Der Ruf als Wissenschaftsstadt werde dadurch weiter gestärkt.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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