Die Neue Fürther Hütte feiert zwei Jubiläen
Hoher Besuch auf 2.200 m
FÜRTH (pm/ak) - Die Sektion Fürth des Deutschen Alpenvereins feierte dieser Tage die Eröffnung ihrer Hütte im Hollersbachtal/Österreich vor 90 Jahren und zugleich die 30-jährige Bewirtschaftung durch das Hüttenwirtsehepaar Gabi und Hans Scheuerer.
Zur Geschichte der Hütte wusste der 1. Vorsitzende der Sektion Fürth, Werner Hoffman, Interessantes zu erzählen. Der Name Neue Fürther Hütte legt nahe, dass es auch eine alte gegeben haben muss. Diese Hütte lag in der Riesenfernergruppe und diente Bergsteigern von 1903 bis 1914 als Unterkunft. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der südliche Teil Tirols Italien zugesprochen, wodurch die Hütte auf italienischem Staatsgebiet lag. Die Sektion Fürth wurde enteignet.
Der Wunsch nach einer neuen Berghütte keimte bereits Anfang der 1920er Jahre. Bevor die Hütte am 10. August 1929 eröffnet werden konnte, musste eine Baugenehmigung vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein gegeben und lange mit der Sektion St. Pölten verhandelt werden, bis sie einen Teil ihres Gebiets für den Standort der Hütte abgab. Im Juni 1928 konnten die Bauarbeiten beginnen. Nach zwei Jahren stand das Gebäude, das heute noch Kern der Hütte ist. Die Neue Fürther Hütte liegt auf 2200 m am Ende des sechzehn Kilometer langen Hollersbachtals auf einem Sporn oberhalb des Kratzenbergsees. Umrahmt vom Hausberg im Westen, dem 3022 Meter hohen Larmkogel, Kratzenberg (3032m), Seekopf (2923 m) und Abretterkopf (2980 m).
Zahlreiche Umbauten passten die Hütte wachsenden Ansprüchen an. Früher mussten Gäste bei Vollbelegung in zwei Schichten essen, ein Nebenzimmeranbau vergrößerte den Gastraum. Die Küche wurde ausgebaut und ein Anbau mit Trockenraum erweiterte die Hütte nochmals. 2006 erhielt sie eine biologische Kläranlage. Die Materialseilbahn, mit der die Hütte versorgt wird, wurde auf einen Elektroantrieb umgestellt. Die Patensektionen Georgensgmünd und Frankenland unterstützen die Sektion Fürth bei der Unterhaltung der Neuen Fürther Hütte.
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