Pfingsten – Die Macht der Liebe
Pfingsten – Die Macht der Liebe
Nach einer Umfrage wissen 80 % der Deutschen, was Christen an Weihnachten feiern. 70 % wissen, was Ostern geschah. Aber, was wir an Pfingsten feiern, wissen nur noch 20 %. Schade! Und doch sind sie daran interessiert, Pfingsten zu feiern. Eigentlich sind das doch viele, werden sie vielleicht sagen.
Was antworten wir auf die Frage: was geschieht an Pfingsten? Die Aussendung des Heiligen Geistes. Der Geburtstag der Kirche
.
Bravo, das ist schon viel gesagt. Aber über den eigentlichen Sinn von Pfingsten gibt es noch mehr zu sagen. Wie ist das bei uns? Hand aufs Herz. Brauchen wir dieses Fest oder haben wir es umfunktioniert in ein paar freie Tage? Wandern in der fränkischen Schweiz, Verwandte besuchen und, und, und.
Ich glaube, wir brauchen Pfingsten, um daran erinnert zu werden, dass Gottes Heiliger Geist in dieser Welt wirkt, uns lebendig macht und uns neuen Mut schenken will. Ich fände die Welt wäre unerträglich, wenn Gottes Geist nicht in unserer Welt, Zeit, in unserem Leben, am Werk wäre. Es bliebe alles beim Alten. Dann würde es nur noch ein Kaufen und Verkaufen, ein Hauen und Stechen geben. Wir erleben es täglich. Durch Gottes Heiligen Geist gehen Menschen buchstäblich manchmal die Augen und Herzen auf. Man verzichtet einmal auf sein Recht und lässt Gnade vor Recht ergehen. Versöhnt sich. Es ist die Macht der Liebe. Überall, wo die Liebe gelebt wird, ist Gottes Heiliger Geist am Werk. Darum brauchen wir Pfingsten. Ein Fest, an dem wir den Geist Gottes feiern und wir uns Umkehr, Versöhnung und neues Leben schenken lassen.
Unser Problem ist: wir können den Heiligen Geist nicht sehen. Wir können ihn auch nicht beweisen. Und doch wirkte er, ist da, wo man die Liebe lebt. Man fängt an zu vertrauen, dass die Liebe von Gottes Geist kommt und Gott uns stärken, leiten und begleiten will. Ich bin mir gewiss. Das prägt mein Leben. Ich brauche Gottes Geist der Liebe. Darum gibt es ihn.
Wir alle sollten auch Zeugnis von dieser Liebe Gottes im alltäglichen Leben geben. Denn welche der Geist Gottes treibt, das sind Gottes Kinder und dazu berufen, Gottes Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sein, heißt es im Römerbrief. Auch als Pfarrer kann ich immer nur darauf hinweisen, dass Gott die Liebe ist und davon erzählen, die Botschaft weitergeben, die uns anvertraut ist. Missionarisch leben heißt das. Doch letztlich können wir es Menschen nicht vermitteln. Das gehört auch zum Gesetz des Todes und der Sünde. Wir kommen da an unsere Grenzen. Das kann nur Gott selbst tun. Gottes Geist bewegt Herzen. Darum bitten wir an Pfingsten: „Komm, Heiliger Geist, kehr bei uns ein“. Darum geht es an Pfingsten, dem Geburtstag der Kirche: dass wir Zeuginnen und Zeugen mit unserem Leben sind und dass es sich lohnt mit Gott zu leben und ihm zu vertrauen. Da wird der Heilige Geist. Wenn unsere sterblichen Leiber es ausstrahlen bringt es einen neuen Ton in die Welt, ein „Frühlingserwachen“ im Glauben. Wir brauchen kein eingefrorenes Lächeln verbreiten, nicht abgehoben leben. Wir haben einen Gott in Jesus Christus, der von den Toten auferstanden ist. In ihm sind Himmel und Erde keine unvereinbare Gegensätze mehr. Christen schweben nicht auf Wolke sieben. Christen sind Menschen die in Christus gelebt und angenommen sind. Paulus spricht immer wieder von Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Der Heilige Geist macht lebendig und schenkt eine gewisse Leichtigkeit, höre ich heraus, obwohl unser Körper, der Leib noch dem Tod unterworfen ist. So gilt es seit Pfingsten - unser Leben - auch das Schwere - wird uns zur Herrlichkeit werden, weil wir geliebt und angenommen sind. In diesem Sinne feiern wir an Pfingsten den Geburtstag der Kirche. Wir dürfen uns vergewissern wir gehen unseren Lebensweg nicht alleine. Der Heilige Geist will am Werk sein, und froh und frei machen. Möge Gottes Heiliger Geist in unserer oft erstarrten Kirche einkehren. Amen.
Frohe Pfingsten!
Ihr Pfarrer Markus Pöllinger
https://www.kirchevach.de
Autor:Markus Pöllinger aus Fürth | |
Webseite von Markus Pöllinger |
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