Oberasbach und Stein kooperieren
Digitale Straßenzustands-Erfassung mit dem Smartphone
STADT STEIN/OBERASBACH (pm/ak) - Tagtäglich sind die Straßen hohen Belastungen durch den Verkehr ausgesetzt. Reparaturarbeiten werden immer häufiger notwendig. Deshalb haben sich die Nachbarstädte Stein und Oberasbach für einen künftig günstigeren und zeitsparenden Weg der Straßenkontrolle entschieden.
Bisher mussten dafür städtische Mitarbeiter die Straßen abfahren oder externe Ingenieurbüros beauftragt werden, die diese Kontrollen dann mit zahlreichen Mitarbeitern über mehrere Tage durchführten. Diese Arbeit übernimmt nun das Smartphone.
Die Funktionsweise erklärte Petra Fürbeck (Vialytics GmbH) bei der offiziellen Vorstellung des Systems am Oberasbacher Rathaus am 7. April. Hinter der Windschutzscheibe kommunaler Fahrzeuge oder am Fahrradlenker werden die den beiden Kommunen von Vialytics bereitgestellten iPhones befestigt. Während der Zustandserfassung nimmt das Gerät alle vier Meter ein georeferenziertes Bild der Verkehrswege auf. Straßenschäden- und Inventar erkennt das System auf den Bildern automatisch. Passanten, Radfahrer und Fahrzeuge und deren Kfz-Kennzeichen werden von der Software selbständig verpixelt.
Die Straßenzustände werden der Verwaltung durch eine webbasierte Software übersichtlich und farblich markiert am Rechner angezeigt. Die Mitarbeitenden in den Fahrzeugen können neben den turnusmäßigen Fotos auch Einzelbilder von Gefahrenstellen erstellen, diese mit Prioritätsangaben versehen und somit akute Handlungsvorschläge direkt an den Bauhof übermitteln.
Konstruktive interkommunale Zusammenarbeit
„Seit gut einem Jahr haben wir uns gemeinsam mit dieser intelligenten Lösung beschäftigt. Die Entscheidung dafür ist ein weiteres gutes Beispiel für die konstruktive Zusammenarbeit der Städte Stein und Oberasbach“, so Steins Bürgermeister Kurt Krömer. „Mit diesem System können wir nun unsere jeweils gut 120 km langen Straßennetze inklusive der Fahrradwege effizient und jederzeit aktuell begutachten und vorbeugend die richtigen Prioritäten setzen.“
„Neben dem Wegfall der Kosten für externe Ingenieurbüros sparen wir auch durch zeitnahe Maßnahmen“, ergänzt Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber. „Wenn wir mit diesem System beispielsweise bereits vor dem Winter Risse und Fugen erkennen und proaktiv verfüllen, vermeiden wir später teure Sanierungen. Wir alle, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, profitieren von der zu erwartenden verbesserten Straßenqualität in unseren Städten.“
Dieses System des 2017 in Stuttgart gegründeten Unternehmens hat sich bereits in mehr als 150 Kommunen im In- und Ausland bewährt. Oberasbach und Stein sind hier Vorreiter im Landkreis. Andere Kommunen sollen folgen.
Die Leiter der Tiefbauämter Stein und Oberasbach, Wolfgang Schaffrien und Marco Wolfstädter bekräftigen unisono, dass die Tests in den Bauhöfen sehr erfolgreich waren und die Mitarbeitenden dort die Vialytics-Software als echte Arbeitserleichterung begrüßt haben.
Vorteile werden abteilungsübergreifend genutzt
Aber nicht nur die Bauämter nutzen dieses System, sondern auch beispielsweise das Ordnungsamt kann tagesaktuell auf die Daten zugreifen und unmittelbar auf gemeldete Beanstandungen im Stadtgebiet reagieren.
Es ist zu erwarten, dass insbesondere auch die vielen Radler sich über das System freuen werden. Es trägt dazu bei, dass beide Städte ihre permanenten Bemühungen für sichere und gut befahrbare Radwege und damit mehr Fahrradfreundlichkeit noch besser erfüllen können.
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