„Lost & Found 2“
Kunst-Parcours im Burggraben ging mit Verleihung des Publikumspreises zu Ende
NÜRNBERG (pm/nf) - Mit der Übergabe des Publikumspreises der N-Ergie an Isi Kunath und Nina Metz für ihre Arbeit „Walk on the Weird Side“ ging nach fünf Wochen Laufzeit der Kunst-Parcours „Lost & Found 2“ des Projektbüros im Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin zu Ende.
An dem Kunstwettbewerb im Burggraben nahmen zehn vorwiegend aus der Region stammende Künstlertandems teil, die vom 16. Mai bis 20. Juni 2021 interdisziplinäre und ortspezifische Installationen im Burggraben zwischen Hallertor und Tiergärtnertor präsentierten. Insgesamt waren über 25 Kunstwerke zu sehen, die facettenreich die Pandemie und ihre Auswirkungen auf unsere Umwelt zeigten. Zwölf Prozent der geschätzten 12 000 Besucherinnen und Besuchern nahmen an der Wahl des Publikumspreises der N-Ergie teil. Kulturbürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner und Heiko Linder, Leiter Konzernkommunikation der N-Ergie Aktiengesellschaft, übergaben den mit 5 000 Euro dotierten Preis an die Installation „Walk on the Weird Side“ von Isi Kunath und Nina Metz.
„Der Kunstparcours ‚Lost & Found 2‘ hat Kunst und Kultur im öffentlichen Raum auf eine ganz besondere und schöne Art und Weise für viele Menschen erlebbar gemacht. Mitten im Alltag, mitten in der Stadt, zum Miträtseln, zum Wundern und zum Anfassen. Eine kleine ‚Flucht vom Alltag‘ im Burggraben. Unser Publikumspreis ist hier auch eine zusätzliche Art der Interaktion zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie dem Publikum. Er bindet das Publikum ins Geschehen mit ein und bewegt dazu, sich mit den Kunstwerken auseinander zu setzen. Die Anzahl an Teilnehmenden bei der Abstimmung zeigt, dass die Künstlerpaare mit ihren Projekten die Menschen erreicht haben, der eher geringe Abstand in der Rangfolge ist Ausdruck dafür, dass sie alle den Zeitgeist getroffen haben. Insgesamt also ein schöner Erfolg für alle“, so Heiko Linder, Leiter Konzernkommunikation der N-Ergie Aktiengesellschaft.
Auch Kulturbürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner freut sich über den großen Zuspruch zur Ausstellung: „Dass sich nahezu 12 000 Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Wochen den Kunst- und Kultur-Parcours ‚Lost and Found 2‘ nicht haben entgehen lassen, ist Grund für besondere Freude. Denn es galt einerseits, die vornehmlich regionale Künstlerschaft bei Produktion und Präsentation zu fördern, und gleichzeitig vielen Menschen in herausfordernden Zeiten ein eindrucksvolles Kunsterlebnis zu ermöglichen. Beides ist ideal gelungen! Für dieses erfolgreiche Zusammenspiel möchte ich allen Beteiligten, allen Unterstützerinnen und Unterstützern und natürlich auch dem Publikum danken.“
Zum Werk
Corona hat alle zu Spaziergängerinnen und Spaziergängern, zu Flaneurinnen und Flaneuren gemacht. Das „Gehen“ erlebt ein Comeback. Man macht sich auf die Suche nach der schönsten Route um das Zuhause und streift durch die Parks oder das historische Zentrum der Stadt. Jetzt hat man Zeit, Dinge und Orte zu entdecken, die man vorher nicht wahrgenommen hat. Mit dem zehnteiligen Kunst-Projekt „Walk on the Weird Side“ erhalten verschiedene, eher unscheinbare Orte im Burggraben eine neue Bedeutung und, mit einem leichten Augenzwinkern, werden interessante Geschichten – zwischen Wahrheit und Fake News – erzählt.
Zu den Künstlerinnen
Isi Kunath (geboren 1963 in Mainsche / Niedersachsen) studierte Freie Kunst und Kunst im öffentlichen Raum an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam. Für ihre Arbeiten im In- und Ausland erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem den Kulturpreis der Stadt Erlangen (2012). Isi Kunath ist neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin auch Gastronomin: zunächst im Café „Johan“ im Zumikon in Johannis (2015 – 2020), neuerdings im „Flametti“ in der Sankt-Johannis-Mühlgasse.
Für ihr künstlerische Arbeit analysiert sie die „Dinge der Welt“ und ordnet sie neu. Es ist, als ob sie immer wieder mit einer „Expedition ins Unbekannte“ beginnt und wie eine Wissenschaftlerin, gebeugt über ein Mikroskop, ins Innere der Erde blickt. Als Kind wollte sie Archäologin werden und gräbt jetzt wie eine Archivarin in ihren eigenen Erinnerungen auf der Suche nach der Verbindung von Dingen und ihrer Beziehung zueinander. Sie möchte die Anwesenheit der Abwesenheit zeigen, Dinge als Stellvertreter für etwas Abwesendes.
Nina Metz (geboren 1973 in Nürnberg) studierte Kommunikationsdesign an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule in Nürnberg. Als Dozentin für Corporate Identity und Logoentwicklung arbeitete sie für die Akademie Faber-Castell. Seit 1996 verantwortet sie ihr eigenes Designbüro „Nina Metz Konzept Design“ in den Bereichen Corporate Design, Environmental Design und Communication Art.
Das Siegerprojekt war Teil der Gesprächsreihe „What ́s next? Kunst und Wissenschaft im Gespräch“, die in Kooperation mit Leonardo – Zentrum für Kreativität und Innovation erarbeitet wurde. Zum Thema „Neuinterpretation öffentlicher Orte“ diskutierten die Kulturschaffenden mit Peter Wendl, Lehrbeauftragter für Transmediale Räume an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Das Gespräch kann weiterhin unter www.leonardo-zentrum.de/whats-next aufgerufen werden.
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