Tessloff-Verlag spendete aus der ,,Was-ist-was"-Reihe
Nach zwei Jahren Planung: Bücherschrank in St. Johannis eingeweiht!
NÜRNBERG (sh) - Zweieinhalb Jahre von der Idee zur Einweihung: Am vergangenen Donnerstag wurde der Bücherschrank auf dem Bielingplatz eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Die Idee für den Bücherschrank an diesem Standort stammte von einer Bürgerin aus St. Johannis.
„Im Februar 2018 sprach mich Heide Flatten an, ob St. Johannis nicht einen Bücherschrank brauchen könne“, so Sven Heublein bei der kleinen Einweihungsfeier. „Doch so einfach, wie sich das anhört, ist es nicht. Zunächst mussten wir intern eruieren, ob es genügend Unterstützer gibt. Dann musste die Bürgerstiftung Nürnberg überzeugt werden. Die Bürgerstiftung betreibt das Projekt der Bücherschränke schon seit vielen Jahren jeweils mit Organisationen und Initiatoren vor Ort. Die Stadt Nürnberg ist auch voll involviert, da man ja nicht überall einfach so einen Schrank aufstellen kann. Da muss geklärt werden, ob Leitungen laufen, ob die Statik stimmt und noch vieles mehr“, erläutert Sven Heublein, Vorsitzender des Bürgervereins.
Mit die schwierigste Aufgabe ist das Sammeln der Spenden: „Der Bücherschrank, mit Sockel, Fundament und allem drum und dran, kostet rund 8.000 Euro. Die Hälfte finanziert die Bürgerstiftung – 4.000 Euro müssen aber vor Ort gesammelt werden. Hier ist vor allem zwei großzügigen Spendern zu danken: Dem Evangelischen Siedlungswerk (ESW) und der Haustechnik-Firma E. Engelhardt aus St. Johannis. Das ESW hat großzügige 1.000 Euro zugesagt, die Firma Engelhardt weitere 500 Euro“, dankt Sven Heublein den anwesenden Spendern Robert Flock vom ESW und Matthias Paulus von Engelhardt. „Mit diesen Summen kann man auch weitere Spender gewinnen und zeigen, dass die Finanzierung durchaus erreichbar ist. Eine Spenderin, die nicht genannt werden möchte, hat 2.000 Euro bereitgestellt, sodass mit allen eingegangenen kleineren Spenden die Summe im Juli beisammen war.“ Und Heublein weiter: „Man darf nicht vergessen, dass uns ja auch noch Corona in die Quere kam. Keine einfachen Umstände um Spenden einzuwerben.“
Besonders erfreulich ist auch, dass die benachbarte Peter-Vischer-Schule ins Boot geholt werden konnte. „Die Schulleiterin Sandra Bergmann sowie Fachkollegen aus dem Bereich Deutsch waren sofort offen für eine Kooperation. Der Bücherschrank soll ja auch jüngere Leute ansprechen und zum Lesen und zum Mitmachen motivieren“, freut sich Sven Heublein über die Offenheit und Bereitschaft für eine Zusammenarbeit.
„Viele Leute haben bereits vor der Errichtung des Schrankes Bücherspenden zugesagt. Auch anlässlich der Eröffnung ist der Schrank schon gut befüllt“, stellt der Vorsitzende des Bürgervereins fest. „Ganz dankbar sind wir auch dem in St. Johannis ansässigen Tessloff-Verlag, der zehn Bücher der „Was-ist-was“-Reihe zur Verfügung gestellt hat. Wenn die jungen Leserinnen und Leser die Bücher pfleglich behandeln und nach dem Lesen auch wieder in den Schrank stellen, haben viele was davon“, hofft Heublein.
Apropos „was davon haben“: Der Schrank ist stabil und soll auch vandalismussicher sein – dass es immer wieder Menschen gibt, die meinen, so etwas verschmutzen oder zerstören zu müssen, ist auch klar. „Wir hoffen, dass alle Menschen diese Station für Lesestoff gerne annehmen und dass es Leute im Viertel gibt, die ein Auge auf den Schrank haben“, so Sven Heublein.
Wer mal vorbeischauen will, der kann unter anderem folgende Titel entdecken: Der im Stadtteil verortete Krimi „Rosen in Sankt Johannis“ von Lena Bloom, das „Was-ist-was“-Buch über Ritter und Krimis aus der Maigret-Reihe. Ob diese Bücher allerdings noch da sind oder schon wieder ganz andere, müssen die Besucher selbst entdecken… Einige große Bildbände warten auch auf Liebhaber!
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