Sanierung im Netz
OB König: Nürnberg setzt voll auf die Straßenbahn

Fotomontage Straßenbahnnetzschluss Minervastraße. Die Stadt Nürnberg plant die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 von der derzeitigen Endhaltestelle Gibitzenhof über die Dianastraße und Minervastraße bis zum Anschluss an die Linie 5 in der Julius-Loßmann-Straße (Höhe Finkenbrunn). | Foto: Stadt Nürnberg/Verkehrsplanung
  • Fotomontage Straßenbahnnetzschluss Minervastraße. Die Stadt Nürnberg plant die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 von der derzeitigen Endhaltestelle Gibitzenhof über die Dianastraße und Minervastraße bis zum Anschluss an die Linie 5 in der Julius-Loßmann-Straße (Höhe Finkenbrunn).
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NÜRNBERG (pm/nf) – Der ÖPNV bildet das Rückgrat der Mobilität in Nürnberg. Im Zuge der diesjährigen Haushaltsberatungen hat der Stadtrat eine Liste von wesentlichen Projekten zur Stärkung insbesondere der Straßenbahn als Arbeitsauftrag an die Verwaltung zur weiteren Planung gegeben. 

„Nürnberg ist eine ÖPNV-Stadt“, so Oberbürgermeister Marcus König, „das zeigen die anhaltend hohen Fahrgastzahlen unserer VAG. Wir machen attraktive Angebote, das überzeugt die Menschen. Es ist meine feste Überzeugung: attraktive Angebote statt ideologische Verbote. So gelingt die Verkehrswende. Auch in finanziell angespannten Zeiten investieren wir viel Geld in unseren Nahverkehr.“ Waren 2014 noch 57 Prozent aller Fahrten mit dem Umweltverbund aus Rad, Zu-Fuß-Gehen und ÖPNV abgewickelt worden, so sind es 2023 bereits 68 Prozent. „Dieser Zuwachs ist bundesweit beeindruckend“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich, „ein attraktives ÖPNV-Angebot führt zu höheren Fahrgastzahlen und gleichzeitig mehr Platz für neues Leben auf Nürnbergs Straßen.“

Die Verwaltung hat zusammen mit der VAG Nürnberg alle Straßenbahnausbauprojekte des Nahverkehrsentwicklungsplans 2025 auf Basis von Kundennutzen, Förderfähigkeit, Netzdienlichkeit, personellen Ressourcen, Finanzierbarkeit und Dringlichkeit priorisiert. Dies war nötig, um im Rahmen der begrenzten finanziellen und personellen Möglichkeiten in Planung und Bau den Straßenbahnausbau optimiert voranzutreiben.

Zu den nun beschlossenen Neubauprojekten zählen unter anderem der Straßenbahnlückenschluss in der Minervastraße, die Straßenbahnverlängerung in den neuen Stadtteil Lichtenreuth und die Stadt-Umland-Bahn nach Erlangen und Herzogenaurach. Dringende Sanierungsmaßnahmen im bestehenden Straßenbahnnetz sind die Landgrabenstraße / Gibitzenhofstraße, die Allersberger Straße, der Plärrer, die Ostendstraße, die Frankenstraße und die Johannisstraße. Hier sind Ausbau- und Verbesserungsmaßnahmen erforderlich, um den Straßenbahnbetrieb aufrechtzuerhalten oder ausweiten zu können und einen Ausfall von Streckenabschnitten zu vermeiden.

Für alle Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von circa 350 Millionen Euro können Fördermittel von Bund und Land zwischen 50 Prozent und 90 Prozent akquiriert werden, so dass für die Stadt in den nächsten etwa zehn Jahren rund 70 Millionen Euro Eigenmittel verbleiben. Mit den Straßenbahnmaßnahmen gehen zudem der gesetzlich vorgeschriebene Ausbau der Barrierefreiheit an allen betroffenen Haltestellen einher sowie die ÖPNV-Beschleunigung beispielsweise durch die Schaffung von eigenen Gleiskörpern als Rasengleise.

Bereits im Bau befindet sich die Straßenbahnstrecke zwischen Rathenauplatz und Berliner Platz. Durch die Verlängerung der Linie 7 vom Hauptbahnhof zur Haltestelle Stadtpark wird die bereits heute überlastete Haltestelle Hauptbahnhof entlastet, es werden neue Direktverbindungen und die Möglichkeit weiterer Linienführungen geschaffen. Gleichzeitig entstehen mit der Straßenbahnverlängerung neue Kapazitäten auf dem ausgelasteten darunterliegenden U-Bahnabschnitt in diesem Korridor.

Die Straßenbahnneubauprojekte Verlängerung Minervastraße und Verlängerung in den neuen Stadtteil Lichtenreuth befinden sich derzeit im Planfeststellungsverfahren und sind bereits in den Haushalt der Stadt aufgenommen. Für die Projekte Landgrabenstraße/Gibitzenhofstraße, Ostendstraße, Allersberger Straße und Plärrer liegen Beschlüsse des Stadtrats für die Planung vor.

Mit den genannten Projekten kann in den kommenden etwa zehn Jahren eine weitere Stärkung des ÖPNV-Angebots im Stadtgebiet erreicht werden. „Ein leistungsfähiger und attraktiver öffentlicher Personennahverkehr sichert die Mobilität aller Menschen in Nürnberg und ist die unerlässliche Grundlage einer modernen Stadt. Mit der Konzentration auf die Maßnahmen reagieren wir nicht nur auf die finanziellen und personellen Herausforderungen, sondern machen Mobilität in Nürnberg zukunftsfähig“, erläutert Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Mehr Informationen rund um den ÖPNV online unter www.nuernberg.de/internet/verkehrsplanung/busundbahn.html

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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