Test in ausgewählten Straßenmeistereien in ganz Bayern
Grünflächen und Böschungen mit ,,Öko-Mähgeräten" aufwerten
REGION (pm/nf) - Die Bayerische Staatsbauverwaltung betreut ein Straßennetz von rund 23.000 Kilometern Länge und damit auch rund 40.000 Hektar Straßenbegleitflächen, die regelmäßig gepflegt werden. Um diese Pflege so nachhaltig wie möglich zu gestalten, hat sich Bayerns Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek in Memmingen über ein innovatives Öko-Mähgerät informiert: „Die Grünflächen und Böschungen an Straßen haben großes Potenzial für die Artenvielfalt. Wir wollen deshalb unseren Beitrag zu mehr Biodiversität in Bayern leisten und gerade die Wiesenflächen aufwerten“, betonte Holetschek. „Dafür brauchen wir aber die richtige technische Ausstattung. Deshalb werden wir drei Öko-Mähgeräte für unsere Straßenmeistereien anschaffen und testen. Insekten und andere Tiere sollen damit beim Mähvorgang besser geschützt werden.“
Bei dem Öko-Mähgerät handelt es sich um einen Prototyp der Firma Mulag aus Oppenau im Schwarzwald. Es soll das Mähen insekten- und pflanzenschonender machen, indem es Insekten rechtzeitig aufscheucht, die Grashalme abschneidet statt zerhäckselt und das Gras schonend aufnimmt, wodurch eine gute Grundlage für eine nachfolgende blütenreiche Vegetation gebildet wird. In Bayern wird das Gerät nun in ausgewählten Straßenmeistereien, unter anderem im Allgäu, auf seine Praxistauglichkeit getestet. Staatssekretär Holetschek: „Ich freue mich, dass wir dieses innovative Konzept schon diesen Sommer im Alltagsbetrieb testen können – insbesondere hier im Allgäu, wo das Gras aufgrund der klimatischen Bedingungen besonders gut wächst. Sollte es sich bewähren, werden wir es in Zukunft großflächig einsetzen.“
Die Fläche, die der Straßenbetriebsdienst in Bayern entlang der Autobahnen, Bundes- und Staatsstraßen pflegt, entspricht einer Größe von etwa 55.000 Fußballfeldern. Der Intensivbereich direkt neben der Fahrbahn wird aus Gründen der Verkehrssicherheit zwei- bis dreimal jährlich gemäht. Bisher wird der sich daran anschließende Extensivbereich mangels ausreichend leistungsfähiger Geräte einmal jährlich gemulcht. An einigen ausgewählten Straßenabschnitten wird die Pflege des Extensivbereichs bereits heute an die dortigen Arten und Standortverhältnisse angepasst. Beispielsweise blühen an der A 95 Orchideen und an der A 8 am Chiemsee Sumpfschwertlilien in unmittelbarer Nähe zur Autobahn. „Im Extensivbereich wollen wir Flächen aufwerten, damit dort mehr blüht und mehr Tiere dort leben können“, so Holetschek. „Und natürlich profitieren auch die Menschen, die auf den Straßen unterwegs sind: Denn die Grünflächen mit ihren Hecken und Wiesen prägen auch das Bild unserer bayerischen Landschaft.“
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