CDU für Pflicht-Deutschkurse
Mehr Förderung für Kinder mit Sprachdefiziten
BERLIN (dpa) - Die CDU will mit verpflichtenden Deutschkursen für Vorschulkinder mit Sprachdefiziten, einem «Kinderzukunftsgeld» und einer engeren Verzahnung von Kitas und Schulen die Bildungschancen von Kindern verbessern. Zudem solle der Zugang zu Familienleistungen vereinfacht und eine verlässliche Gesundheitsversorgung für Kinder sichergestellt werden, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für einen Leitantrag des CDU-Bundesvorstands für den Kleinen Parteitag an diesem Freitag in Berlin.
In Deutschland lebten nach CDU-Angaben im Jahr 2021 etwa 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren - 16,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Rund 1,9 Millionen Menschen unter 18 lebten in Haushalten, die Sozialleistungen bezögen, heißt es in dem Papier weiter.
CDU fordert verpflichtende vorschulische Förderung
Die CDU verlangt «einheitliche Standards zur Einführung einer frühen, flächendeckenden Diagnostik zur Abbildung des Entwicklungsstands von Kindern im Kita-Alter» von drei bis vier Jahren. Neben Sprachstand und Wortschatz, mengen- und zahlbezogenem Wissen sollten auch Motorik und Selbstregulation berücksichtigt werden, heißt es in dem Papier unter dem Titel «Kinderzukunftspaket für Deutschland. Chancen eröffnen.» Auch Nicht-Kita-Kinder und Kinder in der Tagespflege sollten insbesondere mit Blick auf die Sprachförderung auf einen zusätzlichen Förderbedarf getestet werden.
Für alle Kinder, bei denen ein Förderbedarf festgestellt werde, solle es eine «verpflichtende, qualitativ wirksame und durchgehende vorschulische Förderung» geben, heißt es in dem Entwurf der CDU-Spitze. Für Kitas und Schulen in «sozial herausfordernden Lagen» solle es höhere finanzielle Zuwendungen und eine bessere Personalausstattung geben.
Kinderzukunftsgeld gefordert
Die CDU will das Kindergeld nach dem Entwurf bedarfsgerecht anpassen und mit dem Kinderzuschlag und dem Bildungs- und Teilhabepaket zu einem «Kinderzukunftsgeld» ausbauen. Die von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) geplante Kindergrundsicherung, die auf eine deutlich höhere finanzielle Förderung hinauslaufen soll, lehnt die CDU ab.
Die Zuständigkeit für die frühkindliche Bildung und die Kitas soll in den Ländern bei den Bildungsministerien angesiedelt werden. So wolle man Grundschulen und Kitas zusammen denken. Alle staatlichen Familienleistungen sollten künftig in einem digitalen Portal abrufbar sein.
Grundsatzkonvent am Samstag
An diesem Samstag will die CDU mit einem großen Konvent in Berlin den nächsten Schritt zur Entwicklung ihres neuen Grundsatzprogramms gehen. Es seien 500 Gäste eingeladen worden, darunter etwa 150 aus der Zivilgesellschaft, teilte der Vorsitzende der Programmkommission, Carsten Linnemann, mit. Die Diskussionen des Konvents würden auch in das neue Grundsatzprogramm einfließen. Ein Bundesparteitag Anfang Mai kommenden Jahres soll das Programm endgültig beschließen.
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