Finanzen
Rund ein Drittel sorgt weniger fürs Alter vor
KÖLN (dpa/mue) - Die stark gestiegene Inflation dämpft einer Umfrage zufolge die private Altersvorsorge der Menschen in Deutschland.
Fast ein Drittel (32 Prozent) von gut 2.000 Befragten sorgt demnach seit dem Beginn des Ukrainekriegs und der gestiegenen Teuerung weniger für den Ruhestand vor als zuvor. Genau so viele gaben an, gar nicht fürs Alter zu sparen, wie aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Versicherungskonzerns Axa hervorgeht. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) sagten, dass sie gerne mehr vorsorgen würden, sie könnte es sich jedoch finanziell nicht leisten. Demnach gaben 15 Prozent der Befragten an, weniger als 100 Euro pro Monat in die private Altersvorsorge zu stecken. Ebenso viele investieren zwischen 100 und 200 Euro. Zehn Prozent sparen demnach 200 bis 300 Euro pro Monat für den eigenen Ruhestand und 9 Prozent mehr als 400 Euro.
Kein Vertrauen in die Politik
Die Erwartungen an die Politik bei dem Thema Altersvorsorge sind nicht allzu groß: Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten gaben an, das Vertrauen in die Politik in diesem Punkt verloren zu haben. Am größten ist der Anteil mit 72 Prozent bei über den 55-Jährigen. Seit Jahren fordern unter anderem Verbraucherschützer eine umfassende Reform der privaten Altersvorsorge, eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission legte im Sommer Vorschläge dazu vor. Demnach könnten künftig auch Produkte mit geringeren Garantien und dafür höheren Renditemöglichkeiten angeboten werden.
Neben einem Versicherungsmodell sollen Kunden auch ein Altersvorsorgedepot wählen können, bei dem das Geld zum Beispiel in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) angelegt wird. Bestehende Riester-Verträge sollen weiter gelten - es sei denn, alle Vertragsparteien stimmen einer Änderung zu.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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