„Passagiere sind zurück“
Ryanair will Flugpreise anheben
FRANKFURT/MAIN (dpa/mue) - Der Billigflieger Ryanair will angesichts von teurem Sprit die Preise anheben. «Der durchschnittliche Preis für ein Ryanair-Ticket dürfte in fünf Jahren von 40 auf 50 Euro steigen», sagte Deutschland-Chef Andreas Gruber der Deutschen Presse-Agentur.
Die Airline sichere sich mit Finanz-Termingeschäften gegen steigende Ölpreise ab und kaufe günstig Kerosin auf Vorrat, doch könne man steigende Spritpreise nicht komplett abfedern, sagte Gruber, der auch Chef der Ryanair-Tochtergesellschaft Laudamotion ist. In der Wirtschaftskrise sieht sich die Airline unterdessen gegenüber teureren Konkurrenten im Vorteil. «In der Rezession werden mehr Menschen auf den Ticketpreis achten», so Gruber. Mit Preiserhöhungen ist Ryanair indes nicht allein: Die Lufthansa hat in den vergangenen Monaten bereits von teureren Tickets profitiert und für das weitere Jahr höhere Flugpreise angekündigt.
Ryanair habe den Einbruch der Passagierzahlen in der Corona-Pandemie hinter sich gelassen: Im laufenden Geschäftsjahr (April 2022 bis März 2023) werde die Airline in Europa gut 166 Millionen Passagiere befördern – das sind 115 Prozent des Niveaus vor der Corona-Krise (149 Mio). Im kommenden Geschäftsjahr sollten die Passagierzahlen auf 185 Millionen steigen und auf 2026 dann auf 225 Millionen, so Gruber.
In Deutschland hat Ryanair die Pandemie-Einbußen aber noch nicht kompensiert: Dort erwartet Europas größter Billigflieger im aktuellen Geschäftsjahr laut Gruber 14,7 Millionen Passagiere, etwa ein Drittel weniger als 2019/2020 mit 21 Millionen. Ryanair unterhält hierzulande 25 Jets an sieben Basen und fliegt weitere sechs Airports an. Die Airline konzentriert sich wegen der niedrigeren Gebühren auf Regionalflughäfen wie Baden-Baden, Nürnberg oder Memmingen anstatt auf Metropolen.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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