Mit Transporter in Menschengruppe gefahren
Update 3: Durchsuchungen im Rockermilieu nach Attacke
Upadate3: 12. Juni 2020
MÜNCHEN (dpa/lby) - Nach der Attacke von Mitgliedern einer Rockergang auf einen Mann auf offener Straße in München hat die Polizei fünf Häuser in der bayerischen Landeshauptstadt durchsucht. ,,Wir haben konkrete Tatverdächtige, nach denen wir suchen", sagte der Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums, Marcus da Gloria Martins, am Freitag.
Nach Berichten Münchner Medien soll es sich bei der Angreifergruppe um Mitglieder der ,,Hells Angels" handeln. Sie hatten demnach einen 45 Jahre alten Mann attackiert, der Verbindungen in die Türsteher-Szene und zu einer konkurrierenden Rockerbande hat.
Die Polizei bestätigte, dass sich die Ermittlungen auf das Rockermilieu konzentrieren, die Abteilung für Organisiertes Verbrechen ermittelt. Mindestens drei der nach derzeitigem Stand fünf Angreifer seien namentlich bekannt. Fünf zunächst festgenommene Männer seien inzwischen wieder auf freiem Fuß, sagte da Gloria Martins.
Tathergang:
Am Mittwoch hatten die bislang nicht gefassten Täter den 45-Jährigen in der Nähe des Münchner Nordfriedhofs angegriffen - unter anderem mit einer zunächst nicht näher identifizierten Stichwaffe.
Als zwei Bekannte ihm zur Hilfe kommen wollten, näherte sich ein schwarzer Kleintransporter, der in die Gruppe und auf den am Boden liegenden 45-Jährigen zufuhr und mindestens einen der drei Männer berührte und verletzte. Danach stiegen die Insassen aus und gingen - gemeinsam mit den Tätern, die vorher schon den 45-Jährigen angegriffen hatten - wieder auf die Gruppe los. Die drei angegriffenen Männer kamen ins Krankenhaus, sind dort inzwischen aber nicht mehr, wie da Gloria Martins sagte. Mindestens einer von ihnen habe sich selbst entlassen.
Nach dem Angriff auf eine Menschengruppe auf offener Straße in München ermittelt die Polizei mit Hochdruck in der Rocker-Szene. ,,Die aktuellen Ermittlungen verdichten die Hinweise darauf, dass alle Personen gemeinsame Bezüge in das sogenannte Rockermilieu haben", teilten die Beamten am Donnerstag mit. Bei der Tat wurden die drei Opfer, Männer im Alter zwischen 42 und 56 Jahren, zum Teil schwer, aber nicht lebensbedrohlich, verletzt. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Im Verlauf der Nacht konnte die Polizei im Großraum München insgesamt fünf Personen vorläufig festnehmen. Bis Donnerstagmittag waren vier von ihnen jedoch wieder auf freiem Fuß.
Zuerst hatte die Polizei am Mittwoch davon gesprochen, dass am Nachmittag ein dunkelfarbiger Kleintransporter offenbar absichtlich in eine Menschengruppe gefahren sei. Anschließend sollen die Fahrzeuginsassen auf die Gruppe eingeschlagen haben.
Am Donnerstag, nach zahlreichen Vernehmungen und der Auswertung von Spuren, präzisierte die Polizei jedoch den Tathergang. Demnach wurde eines der drei Opfer bereits von mehreren Personen zu Fuß auf dem Gehweg abgepasst und direkt körperlich angegriffen. Die Attacke habe sich insbesondere gegen einen 45-Jährigen aus dem Landkreis München gerichtet. Er wurde unter anderem mit einer Stichwaffe verletzt.
Als zwei Personen aus dem Umfeld des 45-Jährigen diesem zur Hilfe kommen wollten, näherte sich ein schwarzer Kleintransporter. Er fuhr über den Gehweg auf den am Boden liegenden 45-Jährigen und dessen Begleiter zu. Dabei touchierte der Transporter auch die Personen und verletzte mindesten eine davon. Insassen des Transporters sowie auch die Täter, die bereits zuvor auf die drei Männer eingeprügelt hatten, setzten nun die Angriffe gegen das Trio fort.
Anschließend flüchteten beide Tätergruppen in mehreren Fahrzeugen vom Tatort. Die Polizei löste sofort eine Großfahndung aus, an der mehr als 40 Streifenwagen und auch Einsatzhundertschaften sowie ein Hubschrauber beteiligt waren. Im Zuge der Fahndung wurde noch am Abend der schwarze Kleintransporter im Münchner Stadtteil Am Hart gefunden. Das Fahrzeug wurde zur Spurensicherung sichergestellt.
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Update2: 11. Juni 2020
MÜNCHEN (dpa) - Nach dem Angriff auf eine Menschengruppe auf offener Straße in München ermittelt die Polizei mit Hochdruck in der Rocker-Szene. Vorläufigen Ermittlungen zufolge gebe es eine Beziehung zwischen Tätern und Opfern, die auf einen Zusammenhang in diesem Milieu hindeute, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Nach drei Festnahmen vom Mittwochabend werde nach weiteren Tatbeteiligten gefahndet.
Ein dunkelfarbiger Kleintransporter war am Mittwochnachmittag zunächst offenbar absichtlich in eine Menschengruppe gefahren. Danach schlugen die Fahrzeuginsassen - nach ersten Angaben sechs Menschen - auf die Gruppe ein. Dabei wurde auch eine Stichwaffe verwendet. Drei Personen im Alter von 42, 45 und 56 Jahren wurden verletzt, mindestens eine davon auch durch das Fahrzeug.
Wie genau Täter und Opfer mit dem Vorfall in Verbindung stehen, war zunächst unklar. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Bei ihnen handelt es sich um zwei Menschen mit Wohnsitz in München (42 und 56 Jahre) und um einen 45-Jährigen aus dem Landkreis München.
Nach der Tat flüchteten die Täter mit dem Kleintransporter und zwei weiteren Fahrzeugen. Die Polizei löste sofort eine Großfahndung aus, an der sich mehr als 40 Streifenwagen und auch Einsatzhundertschaften beteiligt waren.
Weitere Einzelheiten zum Ermittlungsstand will die Münchner Polizei im Laufe des Tages bekanntgeben.
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Update: 11. Juni 2020
MÜNCHEN (dpa) Nachdem ein Kleintransporter in München in eine Menschengruppe gefahren ist, hat die Polizei drei Personen festgenommen. Es werde nun ,,die Art der Tatbeteiligung" geprüft, sagte ein Sprecher der Polizei in der Nacht zum Donnerstag. Wie genau sie mit dem Vorfall in Zusammenhang stehen, ist noch nicht klar. Einzelheiten zu der Identität der Personen teilte die Polizei nicht mit. Zuvor hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bereits Festnahmen bekanntgegeben.
Bei dem Vorfall am Mittwochnachmittag waren sechs Insassen des Fahrzeugs nach Polizei-Angaben auf die angefahrene Gruppe losgegangen und hätten ,,gewaltsam auf sie eingewirkt". Drei Männer im Alter zwischen 42 und 56 Jahren wurden verletzt. Sie sind im Krankenhaus, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr, sagte der Polizeisprecher. Die Fahndung nach den Tätern laufe weiter.
Möglicherweise war ein Streit im Rocker-Milieu Ausgang des Vorfalls. Die Polizei teilte mit: ,,Nach den ersten vorläufigen Ermittlungen gab es eine Vorbeziehung zwischen den Tätern und den Verletzten, die auf einen Zusammenhang mit dem Rocker-Milieu hindeutet."
Innenminister Herrmann sagte: ,,Es ist unerträglich, dass solche Bandenkriege auf offener Straße in München ausgetragen werden. ... Dass inzwischen bereits die ersten Tatbeteiligten festgenommen werden konnten, ist ein großartiger Erfolg unserer Polizei", so der Minister weiter.
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MÜNCHEN (dpa) - Ein Auto ist in München in eine Menschengruppe gefahren - wie der Hergang vermuten lässt, geschah dies mit voller Absicht.
Die sechs Insassen des Fahrzeugs seien danach auch noch auf die Gruppe losgegangen und hätten ,,gewaltsam auf sie eingewirkt", wie die Polizei nach dem Vorfall am Mittwochnachmittag mitteilte. Drei Menschen wurden verletzt; ob durch die Kollision mit dem Auto oder durch die nachfolgende Prügelei, war zunächst unklar. Die Täter waren bis zum frühen Abend flüchtig. Der Bereich um den Tatort wurde von zahlreichen Polizisten weiträumig abgesperrt und eine Großfahndung eingeleitet. Ein Hubschrauber kreiste über dem Stadtteil Schwabing. ,,Die Fahndung läuft auf Hochtouren", sagte ein Polizeisprecher.
Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach ersten Erkenntnissen nicht. ,,Es deutet einiges daraufhin, dass die Personen sich gekannt haben."
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