Brutale Messer-Attacke auf dem Spielplatz
UPDATE2: Syrer sticht auf vier Kinder im Alter von 22 Monaten bis 3 Jahren ein

Polizisten und Rettungskräfte auf dem Weg zum Tatort.  | Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa
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  • Polizisten und Rettungskräfte auf dem Weg zum Tatort.
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UPDATE 2: 9. Juni

Nach Messerattacke in Frankreich: Suche nach Motiv dauert an Kriminalität

ANNECY (dpa/nf) - Nach der Messerattacke eines abgelehnten Asylbewerbers auf vier Kinder und zwei Erwachsene auf einem Spielplatz im französischen Annecy dauert die Suche der Ermittler nach dem Motiv des Täters an. Der von Polizisten überwältigte und festgenommene Angreifer war gestern Abend weiter vernommen worden, teilte Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis mit.

Auf jeden Fall habe der Täter nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden. «Wir versuchen, sein Motiv zu begreifen.» Hinweise auf ein terroristisches Motiv gab es aber nach Angaben der Behörden nicht. Wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete, sollte der Mann heute psychiatrisch untersucht werden. Im Polizeigewahrsam habe er einen schweren hysterischen Anfall erlitten.


Kinder im Alter von 22 Monaten bis 3 Jahren

Zum Gesundheitszustand der schwer verletzten Opfer gab es noch keinen neuen Stand. Die vier verletzten Kinder im Alter von 22 Monaten bis 3 Jahren waren in Kliniken nach Genf und Grenoble gebracht worden. Zwei von ihnen waren ein französisches Geschwisterpaar, die anderen waren auf einer Urlaubsreise und stammen aus Großbritannien und den Niederlanden.

Bekannt ist, dass der Täter sich erst seit wenigen Monaten in Frankreich aufgehalten hat. Zuvor habe der Syrer zehn Jahre lang in Schweden gelebt, hatte Premierministerin Élisabeth Borne gesagt. In Frankreich sei er ohne festen Wohnsitz gewesen. Für die europäischen Sicherheitsbehörden sei der Mann ein Unbekannter, es liege nichts zu ihm vor. Es gebe auch keine Hinweise auf eine psychiatrische Behandlung in der Vergangenheit.

Obwohl der Mann in Schweden als Asylbewerber anerkannt war, hatte er im vergangenen Jahr auch in Frankreich Asyl beantragt. Wie der Sender BFMTV berichtete, sei dieser Asylantrag vor vier Tagen abgewiesen worden. Ob dies etwas mit der Tat zu tun haben könnte, ist offen.

Die Tat sorgte in Frankreich für Erschütterung, die Forderung nach einer Begrenzung der Immigration wird laut. Angesichts angekündigter Kundgebungen erließ der Präfekt in Annecy ein Demonstrationsverbot. Angekündigte Kundgebungen könnten als Provokation gesehen werden, erklärte Präfekt Yves le Breton. Diese könnten zu Gegendemonstrationen und öffentlicher Gewalt führen.

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UPDATE: 17.52 UHR

ANNECY (dpa) - Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne spricht von einer «feigen und abscheulichen Tat»: Ein Mann hat vier kleine Kinder und zwei Erwachsene völlig unvermittelt auf einem Spielplatz im Osten Frankreichs mit einem Messer attackiert und verletzt. Das Verbrechen erschüttert Frankreich zutiefst - und auch deutsche Spitzenpolitiker sind fassungslos.

In dem Park spielten sich dramatische Szenen ab, Menschen rannten um ihr Leben, andere halfen, um den Täter zu überwältigen - der Verdächtige wird schließlich festgenommen. Drei Menschen kämpfen nach dem Angriff in Annecy um ihr Leben. Doch was trieb den Mann an, der kleine Kinder attackierte?

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schreibt auf Twitter: «Die Nation steht unter Schock.» Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser (SPD) schrieb bei Twitter: «Was für eine unvorstellbar feige und verachtenswerte Tat. Wir sind in Gedanken bei den verletzten Kindern und ihren Familien. Wir hoffen sehr, dass sie wieder gesund werden.» Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb an Macron gerichtet: «Deutschland ist schockiert über diese unmenschliche und verachtenswerte Tat.»

Doch was genau sich am Donnerstagmorgen in der ostfranzösischen Stadt nahe der Schweizer Grenze ereignete, war zunächst unklar. Der Täter ging nach Videobildern, deren Echtheit die Zeitung «Le Parisien» eigener Aussage zufolge überprüfte, mehrfach auf kleine Kinder los, die sich in Kinderwagen befanden. Eine Frau schrie und versuchte den Täter von den Kindern zurückzudrängen. «Zwei Stadtangestellte haben versucht den Täter zu stoppen, als dieser seine Taten ausführte», sagte der Bürgermeister von Annecy, François Astorg. Er lobte den Mut der Helfer, eine psychologische Betreuung sei eingerichtet worden.

Auch Ex-Profifußballer Anthony Le Tallec wurde Zeuge der Attacke. Beim Joggen am See habe er plötzlich Menschen auf sich zu rennen sehen. «Plötzlich sagte mir eine Mutter, rennen Sie, rennen Sie, da ist jemand, der alle niedersticht.» Dann habe er den Täter über die Wiese rennen sehen, der von Polizisten verfolgt wurde. Der Täter sei auf ein Rentnerpaar zugelaufen und habe den alten Mann angegriffen und zweimal auf ihn eingestochen. Schließlich habe die Polizei den Angreifer überwältigt. Weiter unten am See habe er dann die angegriffenen Kinder auf dem Boden liegen gesehen.

Bekannt ist jedoch, dass der Täter sich erst seit wenigen Monaten in Frankreich aufhält. Zuvor habe der Syrer jahrelang in Schweden gelebt, sagte Borne. In Frankreich sei er ohne festen Wohnsitz gewesen. Für die europäischen Sicherheitsbehörden sei der Mann ein Unbekannter, es liege nichts zu ihm vor. Es gebe auch keine Hinweise auf eine psychiatrische Behandlung in der Vergangenheit. Medienberichten zufolge soll der Mann in Schweden mit einer Frau verheiratet gewesen sein und ein dreijähriges Kind haben - seine Frau und er hätten sich kürzlich getrennt.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Mordes stehen zwar erst am Anfang, wie Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis betonte, und das Motiv sei noch unklar. Sie sagte aber auch: «Zurzeit haben wir keine Anhaltspunkte, die ein terroristisches Motiv erkennen lassen würden.» Medien hatten zuvor berichtet, der Syrer habe bei der Festnahme ein Kreuz und ein Gebetsbuch bei sich gehabt. Angeblich soll er vor dem Angriff «Im Namen Jesu Christi» gerufen haben. Zum Profil des Angreifers sagte Staatsanwältin Bonnet-Mathis aber: «Es ist heute viel zu früh, um dazu etwas zu sagen.»

Bei dem Angriff verletzte der Täter vier Kinder im Alter von 22 Monaten bis 3 Jahren und zwei Erwachsene schwer. Zwei der Kinder waren auf einer Urlaubsreise und kommen aus Großbritannien und den Niederlanden. Die anderen beiden sind Medienberichten zufolge ein französisches Geschwisterpaar.

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ANNECY (dpa/nf) - Ein Angreifer hat in einem Park in der ostfranzösischen Stadt Annecy mehrere Kleinkinder mit einem Messer verletzt. Wie die Polizei am Donnerstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur sagte, schwebten zwei von ihnen sowie ein Erwachsener in Lebensgefahr. Zwei weitere Kinder im Alter von etwa drei Jahren wurden demnach leicht verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne wollte nach dem Angriff zum Ort des Geschehens fahren.

Ein Rettungshubschrauber ist in dem Park gelandet.  | Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa
  • Ein Rettungshubschrauber ist in dem Park gelandet.
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Wie mehrere Medien (Le Dauphiné Libéré/BILD) berichten, handelt es sich bei dem Täter um den 1991 geborenen Abdalmasih H.. Er sei Syrer und habe im November Asyl in Frankreich beantragt. Tage vorher sei der Mann schon durch merkwürdiges Verhalten aufgefallen - so soll er tagelang um einen angrenzenden See herumgelaufen sein. 

Die genauen Umstände der Tat waren zunächst unklar. Dem Sender BFMTV zufolge hatten sich zum Tatzeitpunkt mehrere Kindergruppen in dem Park nahe des berühmten Sees von Annecy aufgehalten. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin sprach auf Twitter von einem sehr schnellen Einsatz der Ordnungskräfte.

Nach dem Messerangriff patrouillieren Soldaten durch Annecy.  | Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa
  • Nach dem Messerangriff patrouillieren Soldaten durch Annecy.
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Die Nationalversammlung unterbrach ihre Plenardebatte am Vormittag für eine Schweigeminute. Parlamentspräsidentin Yaël Braun-Pivet sagte: «Wir hoffen, dass die Folgen dieses sehr schweren Angriffes keine Konsequenzen seien werden, die die Nation in Trauer führen.»

Auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich bestürzt gezeigt. «Die Nation steht unter Schock», schrieb er auf Twitter. Der Angriff sei «absolut feige» gewesen. Die Ermittler sehen bislang kein terroristisches Motiv. Das sagte die Staatsanwältin der südostfranzösischen Stadt Annecy, Line Bonnet-Mathis, am Donnerstagnachmittag. Der Angreifer werde zu seinen Beweggründen verhört werden. Noch sei das Motiv unklar. Auch um über das Profil des Täters zu sprechen, sei es zu früh. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen versuchten Mordes.

Polizisten und Rettungskräfte auf dem Weg zum Tatort.  | Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa
Ein Rettungshubschrauber ist in dem Park gelandet.  | Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa
Nach dem Messerangriff patrouillieren Soldaten durch Annecy.  | Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa
Nach dem Messerangriff unterbrechen die Mitglieder der Nationalversammlung ihre Plenardebatte für eine Schweigeminute.  | Foto: Lewis Joly/AP/dpa
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Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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