AOK informiert
Grippeschutzimpfung: Für Risikogruppen besonders wichtig
Im vergangenen Jahr waren nach Auswertungen der AOK Bayern mit Abstand die meisten Krankmeldungen im Freistaat den Atemwegserkrankungen geschuldet. Während im Jahr 2021 rund 32 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 AOK-versicherten Beschäftigten auf Atemwegserkrankungen entfielen, lag ihr Anteil 2022 mit 86,4 Fällen mehr als doppelt so hoch. In Nürnberg waren es im vergangenen Jahr 85,6 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 AOK-versicherte Beschäftigte (2021: 32,5). „Und aktuell steht die nächste Grippesaison vor der Tür“, sagt Horst Leitner, Direktor der AOK in Mittelfranken. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät daher vor allem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken und Schwangeren, sich vorsorglich gegen Influenza impfen zu lassen. Denn bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen hat.
Am besten zwischen Oktober und Dezember impfen
Meist beginnt die jährliche Influenza-Welle zum Jahreswechsel und erreicht ihren Höhepunkt zwischen Januar und März. Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man sich daher ab Oktober bis Mitte Dezember impfen lassen, da es rund zwei Wochen dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. „Die Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung und wird ausgelöst durch Influenzaviren“, so Horst Leitner. Grippeviren sind sehr ansteckend. Typische Krankheitszeichen sind plötzliches hohes Fieber über 38,5 Grad Celsius, trockener Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen. „Durch eine Impfung kann das Erkrankungs- und Komplikationsrisiko aber deutlich gesenkt werden“, sagt Horst Leitner. Die Impfstoffe bieten nur für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz. Zum einen zirkulieren während einer Grippesaison meist mehrere Varianten von Grippeviren. Da diese sich zudem ständig verändern, wird die Zusammensetzung der Impfstoffe jedes Jahr neu festgelegt.
Impfung ist in der Regel gut verträglich
Eine Grippe-Impfung ist in der Regel gut verträglich. Gelegentlich kann es danach zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle oder zu Allgemeinsymptomen wie Frösteln, Müdigkeit oder Muskelschmerzen kommen. Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind bei allen Impfstoffen sehr selten. „Übrigens: Die STIKO sieht ausdrücklich die Möglichkeit, am gleichen Tag gegen Grippe und Corona zu impfen“, ergänzt Horst Leitner.
Apotheken impfen ebenfalls
Neben der Impfung in Arztpraxen ist seit 1. Oktober 2023 auch eine Impfung in Apotheken möglich. „Von diesem ergänzenden niedrigschwelligen Angebot versprechen wir uns eine Verbesserung der Impfquoten“, erläutert Horst Leitner. Seit 1. Oktober 2022 sind Apotheken berechtigt, Influenza-Impfungen durchzuführen, ab Mai 2023 kam die Corona-Impfung dazu.
Autor:Anna Schabesberger aus Nürnberg |
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