Prozessbeginn
15-Jähriger wegen Totschlags vor Gericht
ULM (dpa/mue) - Die Tat hatte in der Region für Erschütterung gesorgt: Ein 15-Jähriger soll seine gleichaltrige Freundin Ende vergangenen Jahres in einem Wald beim Ulmer Stadtteil Wiblingen getötet haben.
Vor dem Landgericht Ulm hat jetzt der Prozess gegen den Jugendlichen begonnen, ihm wird Angaben zufolge Totschlag vorgeworfen. Der Prozess finde aufgrund des Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, erklärte das Gericht in einer Mitteilung. Die Anklagebehörde gehe davon aus, dass der 15-Jährige Ende Dezember - kurz nach Weihnachten - seine gleichaltrige Freundin erwürgt habe. Direkt nach der Tat habe er selbst die Polizei angerufen.
Die leblose Jugendliche sei bei einer Suchaktion gefunden worden, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft damals mitgeteilt. Demnach konnte sie zwar zunächst wiederbelebt und in ein Krankenhaus gebracht werden, an Neujahr sei sie dort jedoch an den Folgen der Tat gestorben. Die Polizei hatte den 15-Jährigen in der Nähe des Tatorts festgenommen. Dabei habe er keinen Widerstand geleistet, ein Motiv habe er in seinem Notruf nicht genannt.
Laut Mitteilung des Landgerichts hat die 1. Große Jugendkammer elf Verhandlungstage für den Fall angesetzt, mit einem Urteil sei voraussichtlich im September zu rechnen, teilte das Gericht mit. In der Hauptverhandlung sollen demnach 28 Zeugen vernommen werden. Ein psychiatrischer Sachverständiger sei ebenso geladen wie eine Rechtsmedizinerin. Aus Gründen des Jugendschutzes machte das Gericht keine weiteren Angaben.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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