Landesbund für Vogelschutz fehlen rund 500.000 Euro
Corona-Krise trifft auch Naturschützer hart!

Der LBV lebt von Spendengeldern. Wenn diese zurückgehen oder teilweise ausfallen, wie jetzt aktuell durch die Coronakrise, können Schutzprojekte - beispielsweise zum Erhalt der seltenen Schleiereule - nicht mehr weitergeführt werden. | Foto: m_reinhardt-stock.adobe.com
  • Der LBV lebt von Spendengeldern. Wenn diese zurückgehen oder teilweise ausfallen, wie jetzt aktuell durch die Coronakrise, können Schutzprojekte - beispielsweise zum Erhalt der seltenen Schleiereule - nicht mehr weitergeführt werden.
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REGION (pm/vs) - Was viele Menschen gar nicht auf dem Schirm haben: Die Coronavirus-Pandemie lähmt auch die Arbeit von Naturschutzverbänden in Deutschland.

Als erster bayerischer Verband zog der LBV weitreichende Konsequenzen, um durch seine Aktivitäten keinesfalls zu einer Verbreitung des Virus beizutragen. Normalerweise wären seit Montag 40.000 Sammlerinnen und Sammler jeden Alters für eine Woche im gesamten Freistaat für Bayerns Natur unterwegs gewesen. Diese jährliche schon seit Jahrzehnten stattfindende Spendenaktion haben die Naturschützer bereits letzte Woche abgesagt. „Die Absage unserer Sammelwoche war für uns selbstverständlich, denn wir tragen bei einer solch großen Aktion eine hohe Verantwortung. Als Verein, der auf Spenden angewiesen ist, ist das jedoch ein großer Verlust. Uns fehlt deshalb mindestens eine halbe Million Euro“, so der LBV- Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Mit den Einnahmen aus der beliebten Spendensammlung finanziert der LBV normalerweise wichtige lokale Naturschutzmaßnahmen direkt in den Landkreisen. „Mit den Spenden aus der Sammelwoche unterstützen unsere ehrenamtlichen Aktiven vor Ort gefährdete Arten wie Schleiereulen und Fledermäuse, hoch bedrohte Feldvögel wie Rebhuhn und Kiebitz oder die Pflege von stark schwindenden Lebensräumen wie Moore, Feuchtgebiete und Streuobstwiesen“, erklärt Schäffer. Dieses Jahr können derartige lokale Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt wahrscheinlich nicht umgesetzt werden.
Ab dem 16. März wären Freiwillige in ganz Bayern mit Sammellisten und Dosen unterwegs gewesen, um den Naturschutz vor der Haustür zu unterstützen. Der LBV will seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, die Sammlerinnen und Sammler schützen und nicht zur Ausbreitung beitragen. Deshalb haben sich die bayerischen Naturschützer bereits letzte Woche dazu entschlossen, diese Form der Sammlung von Tür zu Tür nicht durchzuführen, wie das viele in der Vergangenheit gerne getan haben.
Der LBV rechnet durch die Absage der Sammelwoche mit hohen Ausfällen bei seinen Spendeneinnahmen, so dass die Artenschützer viele lokale Naturschutzprojekte dieses Jahr nicht werden durchführen können. „Bayerns Natur wird unter dem Ausfall unserer Sammelwoche leiden. Daher hoffen wir als LBV auf die Kreativität der Sammlerinnen und Sammler, statt von Haus zu Haus zu gehen, eigene Online-Spendenaktionen über die LBV-Webseite oder Facebook zu Gunsten von Bayerns Natur durchzuführen“, so Schäffer.
Der LBV hatte vergangene Woche ebenfalls bayernweit alle Veranstaltungen vorerst bis einschließlich Sonntag, 19. April abgesagt. Darunter fallen Bezirksversammlungen, Jahreshauptversammlungen, Monatsversammlungen, Vorträge, Workshops, Exkursionen und auch Sitzungen von Kreisgruppen und Arbeitsgruppen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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